Macron reagiert nach Angriff auf krebskrankes Kind

Frankreich hat entsetzt auf den Angriff von Fußballfans auf einen acht Jahre alten krebskranken Jungen und seine Familie beim Spiel zwischen AC Ajaccio und Olympique Marseille reagiert. Kenzo, der an einem Gehirntumor erkrankt ist, und seine Eltern trugen am Samstag alle Trikots von Olympique Marseille, weshalb sie von den Ajaccio-Fans im Stadion der Hauptstadt der Insel Korsika angegriffen wurden.

"Kenzo wurde auf eine Eisenstange gestoßen, und sie fragten seinen Vater nach seinem OM-Trikot. Dann haben sie ihm zwei Faustschläge verpasst", sagte Kenzos Mutter, wie die Zeitung "Le Parisien" berichtete. "Sehen Sie nicht, dass es ein krankes Kind ist, ein Kind, das Krebs hat, lasst es in Ruhe", habe sie den Angreifern zugerufen.

Macron: "Völlig inakzeptabler Angriff"

Der korsische Klub verurteilte den Angriff auf den kleinen Kenzo aufs Schärfste. "Diese Individuen repräsentieren in keiner Weise die Werte unseres Klubs und unserer Insel", hieß es in einer Mitteilung. "Selbst die extremste Dummheit kann diese Verhaltensweisen nicht entschuldigen."

Nachdem bereits Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra mit Kenzo telefoniert hatte und den Vorfall als "inakzeptable Gewalt, die bestraft werden müsste" bezeichnete, meldete sich auch Präsident Emmanuel Macron zu Wort. Er forderte am Montag "starke" und "klarere" Sanktionen gegen die Täter, die den kleinen Jungen angegriffen haben.

Dieser "völlig inakzeptable" Angriff zeige einen wachsenden Trend der Gewalt in Sportstadien, "an den wir uns nicht gewöhnen können", prangerte Macron in einer Erklärung vor der Presse während einer Reise zur Klosterinsel Mont Saint-Michel an.

asz/hf (dpa, SID, EFE)