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Mali bekommt neue Regierung

8. Januar 2015

Der malische Regierungschef Moussa Mara ist zurückgetreten. Zum Nachfolger bestimmte Präsident Keita per Dekret den Unterhändler des Landes bei den Friedensgesprächen mit den Rebellen, Modibo Keita.

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Mali Ministerpräsident Moussa Mara
Bild: Habibou Kouyate/AFP/Getty Images

Mit dem Ausscheiden Maras (Artikelbild) trat zugleich sein gesamtes Kabinett zurück. Der seit April 2014 regierende Mara, ein früherer Minister für Stadtplanung, legte sein Amt offenbar auf Druck von Staatspräsident Ibrahim Boubacar Keita nieder. Der Regierungschef habe seine Arbeit fortsetzen wollen, "aber die Entscheidung lag nicht bei ihm", sagte einer seiner Vertrauten. Der Präsident habe einen Wechsel an der Regierungsspitze gewünscht. Auch aus dem Umfeld des Staatschefs hieß es, Keita habe auf den Rücktritt Maras gepocht. Die Partei Maras hatte vor mehr als einem Jahr die Parlamentswahl verloren.

Der neue Ministerpräsident Modiba Keita stand bereits im Jahr 2002 für drei Monate an der Spitze der malischen Regierung. Im Vorjahr leitete der 73-Jährige eine Regierungsdelegation, die in Algerien mit den Rebellengruppen verhandelte.

Intervention Frankreichs

Mali war durch einen Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Januar 2013 militärisch ein, um das Vorrücken von Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden Malis zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Obwohl die Islamisten zurückgedrängt werden konnten, gibt es immer wieder Angriffe auf malische und ausländische Truppen. Opfer sind Zivilisten, malische Soldaten und Mitglieder einer UN-Blauhelmtruppe, die am 1. Juli 2013 von der französischen Armee die Aufgabe übernahm, den Norden Malis zu stabilisieren. Frankreich hat seine Soldaten mittlerweile auf rund 1.000 reduziert, zeitweise waren es bis zu 4.000.

In den vergangenen Monaten hat sich die Sicherheitslage im Norden Malis drastisch verschlechtert. Die UN-Mission MINUSMA ist nur mit etwa der Hälfte der gebilligten 11.000 Mann vor Ort. Etwa 30 UN-Militärangehörige wurden seit Beginn der Mission getötet.

Überfall in Nampala

Erst am Montag wurden bei einem Angriff auf einen Armeestützpunkt im Zentrum des Landes mindestens acht Menschen getötet. Die Attacke ereignete sich in Nampala, rund 530 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bamako und nahe der Grenze zu Mauretanien, wie Vertreter der Behörden und der MINUSMA mitteilten. Die mauretanische Nachrichtenagentur Al-Achbar berichtete, das Terrornetzwerk Al-Kaida im Islamischen Maghreb (Aqmi) habe sich zu dem Angriff bekannt. Der derzeitige Vorsitzende der Afrikanischen Union (AU), Guineas Präsident Alpha Condé, sprach von einem "sehr ernsten" Angriff.

kle/djo (afp, ape, dpa, rtre, epd)