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Probiotika: Heilsamer Baby-Kot?

Katharina Peetz
23. August 2018

Es klingt skurril: Amerikanische Forscher haben einen probiotischen "Cocktail" aus Baby-Kot gemixt. Die darin enthaltenen Darmbakterienstämme könnten zum Beispiel Menschen mit Diabetes oder Autoimmunkrankheiten helfen.

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Baby auf Babytöpfchen
Bild: Fotolia/Claudia Paulussen

Probiotische Lebensmittel gelten als eine Art Superfood. Joghurt, Sauerkraut oder bestimmte Käsesorten sind zum Beispiel probiotisch, beinhalten also viele Milchsäurebakterien. Diese sind gut für die Darmflora und sollen zur allgemeinen Gesundheit beitragen.

Nicht unbedingt den Appetit anregend klingen Erkenntnisse von Forschern aus dem US-Bundesstaat North Carolina: An der Wake Forest School of Medicine in Winston-Salem haben Wissenschaftler einen probiotischen "Cocktail" mit Bakterien aus dem Kot von Babys gemixt. Das schreibt das Fachjournal Scientific Reports in seiner heutigen Ausgabe.

Wieso ist Baby-Kot nützlich?

Diese Darmbakterienstämme könnten dem menschlichen Körper helfen, so genannte kurzkettige Fettsäuren zu produzieren. Hariom Yadav, Leiter der Studie, erklärt: "Kurzkettige Fettsäuren sind eine wesentliche Komponente für die Darmgesundheit." Vor allem Menschen mit Diabetes, Übergewicht, Autoimmunkrankheiten und Krebs hätten häufig weniger kurzkettige Fettsäuren.

Mehr dazu: Der Darm - nicht nur ein Verdauungsorgan.

Kot von Babies häufig verfügbar

Für die Studie haben die Wissenschaftler den Kot von Babys untersucht, weil Babys in der Regel noch sehr gesund sind. Und weil es einfach eine ganze Menge Baby-Kot gibt. 34 gesunde Babies haben also ihre Windeln für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung gestellt.

Windeln auf Wickelunterlage
Die Proben für die Untersuchung stammten aus Windeln von 34 BabysBild: picture alliance/chromorange

Cocktail nicht an erkrankten Menschen getestet

Den Bakterien-Cocktail haben die Forscher Mäusen verabreicht. Ferner haben sie auch die Wirkung im Labor an dem Kot erwachsener Menschen getestet. Dabei habe sich gezeigt, dass diese menschengemachten Probiotika tatsächlich die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren angeregt hätten. 

An erkrankten Menschen haben die Forscher ihren Cocktail nicht getestet.  "Die Daten könnten für künftige Studien zum Einfluss von Probiotika auf das menschliche Mikrobiom, den Stoffwechsel und damit verbundene Krankheiten genutzt werden", sagt Hariom Yadav.