Präsident Ouattara vor dem Sturm auf Abidjan
31. März 2011Inzwischen befindet sich auch die für den weltweiten Handel mit Kakao wichtige Hafenstadt San Pedro in den Händen der Ouattara-Gefolgsleute, wie Augenzeugen am Donnerstag (31.03.11) bestätigten. Die Stadt liegt nur noch etwa 300 Kilometer vor Abidjan. Die Kämpfer hatten kurz zuvor auch schon die Hauptstadt Yamoussoukro eingenommen.
Zwei Regierungen gleichzeitig
Die früheren Rebellen führen seit Montag dieser Woche eine umfassende militärische Offensive gegen die Truppen des ehemaligen Staatschefs Laurent Gbagbo. Dieser weigert sich seit der verlorenen Wahlen Ende November, die Macht an Ouattara abzugeben. Beide haben eine eigene Regierung gebildet. Seit dem Bürgerkrieg von 2002 kontrollieren Ouattaras Leute den Norden des Landes, rücken jedoch jetzt immer weiter nach Süden vor.
Millionen Ivorer sind inzwischen auf der Flucht vor den Kämpfen. Annähernd 500 Menschen fielen ihnen mittlerweile zum Opfer. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York forderte in einer Resolution ein sofortiges Ende der Gewalt und verhängte zudem Sanktionen gegen Gbagbo, dessen Frau und drei weitere Personen aus seiner Umgebung.
"Letzte Chance vor dem Bürgerkrieg"
Das Gremium drängte ihn zudem "umgehend abzutreten". Gbagbo blieben nur noch wenige Stunden, um die Macht friedlich abzugeben, sagte Ouattaras Ministerpräsident Guillaume Soro dem französischen Auslandssender RFI. Frankreichs UN-Botschafter Gerard Araud erklärte, die Situation in der Elfenbeinküste verschlechtere sich derzeit stündlich. Ein Abgang Gbagbos sei der einzige Weg, um den vollständigen Ausbruch eines Bürgerkrieges zu verhindern.
Autor: Gerd Winkelmann (rtr, epd, afp)
Redaktion: Michael Wehling