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Portugal muss weniger sparen

11. September 2012

Die internationalen Geldgeber haben dem hoch verschuldeten Portugal mehr Zeit zur Sanierung der Staatsfinanzen gegeben. Der Grund: die Rezession. Griechenland dagegen hofft noch auf einen Aufschub.

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Portugals Finanzminister Vitor Gaspar (Foto: AP/dapd)
Bild: AP

Das Ziel, das Haushaltsdefizit auf 3,0 Prozent der Wirtschaftsleistung zu senken, sei um ein Jahr auf 2014 verschoben worden, sagte der portugiesische Finanzminister Vitor Gaspar (Artikelbild) am Dienstag in Lissabon. Anlass war der Abschluss eines Besuchs von Vertretern der Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF), die den Reformkurs des Landes bewerten.

Für das laufende Jahr sei das Defizitziel von 4,5 auf 5,0 Prozent der Wirtschaftsleistung gelockert worden. Für 2013 seien jetzt 4,5 statt 3,0 Prozent erlaubt. Ab 2014 will Portugal die Defizitvorgaben dann wieder einhalten, sagte Gaspar.

Vor zwei Wochen hatte das portugiesische Finanzministerium eingeräumt, das Defizitziele für 2012 sei ohne weitere Sparanstrengungen nicht zu erreichen. Wegen der dritten Rezession innerhalb von vier Jahren sind die Steuereinnahmen geringer ausgefallen als geplant.

Kein Aufschub für Griechenland absehbar

Auch der griechische Premierminister Antonis Samaras hat mehr Zeit zum Erreichen der Sparvorgaben gefordert. Bei seinem Treffen mit EZB-Chef Mario Draghi in Frankfurt war von diesem Wunsch allerdings offiziell keine Rede. Vielmehr sicherte Samaras weitere Reformanstrengungen seiner Regierung zu.

Beide Seiten seien sich einige, dass Griechenland bereits wichtige Schritte in Richtung Haushaltskonsolidierung und einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft unternommen habe, teilte die EZB nach dem Treffen mit. Allerdings gebe es noch große Herausforderungen, und Samaras habe versprochen, Versäumnisse bei den vereinbarten Reformen aufzuholen, hieß es weiter.

bea/fab (dpa, reuters)