Pontifex auf Reisen: Der Papst in Sri Lanka
Den Versöhnungsprozess des vom Bürgerkrieg gebeutelten südasiatischen Inselstaates unterstützen - das ist die Mission des Papstes bei seiner dreitägigen Visite in Sri Lanka.
Erste Station Colombo
Der Papst bei seiner Ankunft auf dem Flughafen der sri-lankischen Hauptstadt Colombo. Mit seinem dreitägigen Besuch wolle er den Versöhnungsprozess in dem vom jahrzehntelangen Bürgerkrieg gebeutelten südasiatischen Land unterstützen. Gleich zum Auftakt rief er zum "Respekt der Menschenrechte" und zur Achtung "jedes Mitglieds der Gesellschaft" auf.
Erster Staatsgast für den neuen Präsidenten
Offiziell empfangen wurde Franziskus von dem seit Montag (12.01.) amtierenden neuen Präsidenten Maithripala Sirisena. Dieser bezeichnete den ersten Besuch als "glücklichen und freudigen Anlass" und bekannte sich zu Toleranz und friedlichem Zusammenleben in dem multiethnischen und multireligiösen Land. Darüber hinaus sprach er sich für eine engere Zusammenarbeit Sri Lankas mit dem Vatikan aus.
Großer Empfang auf dem Flughafen
Gleich nach seiner Ankunft bekam der Papst auf dem roten Teppich eine Blumengirlande umgehängt. Trommler, Tänzer, Kindergruppen und ein Elefant standen für das Oberhaupt der katholischen Kirche Spalier. Es ist das erste Mal seit der Visite von Johannes Paul II. vor 20 Jahren, dass ein Oberhaupt der katholischen Kirche zu Gast in Sri Lanka ist.
Menschenmengen am Rand der Straße
Vom Flughafen ging es weiter in die Stadt. Entlang der über 20 Kilometer langen Strecke hatten sich tausende Menschen eingefunden, um den Papst zu begrüßen. Etwa 23.000 Polizisten sind im Einsatz, um die Menschenmassen unter Kontrolle zu halten. Zu der Messe, die Papst Franziskus in einem Park am Meer abhalten wird, werden etwa eine halbe Million Menschen erwartet.
Gespaltenes Land
Insgesamt sind die Katholiken aber nur eine kleine religiöse Minderheit im Land: Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sind rund 70 Prozent der Menschen buddhistischen Glaubens. Danach folgen Hindus und Muslime. Christen machen insgesamt lediglich rund sieben Prozent der Bevölkerung aus.
Schwierige Vergangenheit
Der Papst besucht ein Land im Umbruch: Vor der Amtsübergabe an den neuen Präsidenten Anfang der Woche wurde Sri Lanka zehn Jahre lang von dem autokratisch regierenden Vorgänger Mahina Rajapaksa regiert. Auch nach dem Ende des Bürgerkrieges 2009 - bei dem sich Singhalesen und Tamilen unversöhnlich gegenüberstanden - gibt es zwischen den Bevölkerungsgruppen viel Feindseligkeit und Misstrauen.
Zweite Station: Philippinen
Nach Sri Lanka fliegt Papst Franziskus am Donnerstag (15.1.) weiter auf die Philippinen. Auch dort ist die Vorfreude groß, die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Tatsache, dass Papst Franziskus seit seinem Amtsantritt im März 2013 bereits zum zweiten Mal in Asien zu Gast ist, wird als Zeichen dafür interpretiert, welche große Bedeutung er dem Kontinent beimisst.