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Politik

Polizei geht von islamistischem Terror aus

23. März 2017

Fünf Menschen werden bei dem Anschlag mitten in London getötet. Die Polizei geht von einem islamistisch motivierten Terrorangriff aus. In Birmingham stürmte die Polizei eine Wohnung.

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Großbritannien Bewaffnete Polizei nach Terroranschlag in London
Bild: Getty Images/AFP/D. Leal-Olivas

Bewaffnete Polizisten haben eine Wohnung in Birmingham gestürmt. Die Polizei wollte sich in der Nacht nicht dazu äußern, ob der Einsatz im Zusammenhang mit dem Terroranschlag in London steht. Die britische Nachrichtenagentur PA zitierte einen namentlich nicht genannten Zeugen, demzufolge drei Männer festgenommen worden sind. "Der Mann aus London hat hier gelebt", sagte demnach der Zeuge.

Der Chef der Terrorismusbekämpfungseinheit, Mark Rowley, hatte zuvor vor Journalisten gesagt, die Polizei gehe davon aus, dass der Täter von islamistischem Terrorismus inspiriert gewesen sei. Laut Rowley glaubt die Polizei, die Identität des Täters zu kennen, weitere Angaben machte er aber nicht.

Angriffe in London: Wo es passierte

Nach einer Sitzung mit ihrem Sicherheitskabinett im Regierungssitz Downing Street hatte Premierministerin Theresa May zuvor angekündigt, dass die Terrorwarnstufe trotz des Doppelanschlags nicht erhöht werde. Das Anschlagsrisiko werde schon länger als "ernst" eingestuft, "und daran wird sich nichts ändern", sagte May.

May: "Werden uns niemals dem Terror beugen"

Derzeit gilt in Großbritannien die zweithöchste Warnstufe. Nach dieser gilt ein Anschlag als "sehr wahrscheinlich". May bestätigte nach dem Treffen von Sicherheitsberatern, Geheimdienstvertretern, Rettungskräften und Politikern auch, dass es sich bei dem Angreifer um einen Einzeltäter handelte. Den Anschlag bezeichnete sie als "krank und verkommen". Die Menschen in Großbritannien würden sich aber "niemals dem Terror beugen", und sich von den "Stimmen des Hasses und des Bösen" nicht spalten lassen. Das Leben werde wie gewohnt weitergehen. Am Donnerstag werde das Parlament wie immer zusammentreten.

Großbritannien Theresa May Downing Street in London
Premierministerin Theresa May bei einer Ansprache in der Downing Street in LondonBild: Reuters/R. Pohle

Londons Bürgermeister Sadiq Khan wandte sich in den sozialen Netzwerken an die Öffentlichkeit. "Die Londoner werden sich niemals von Terror einschüchtern lassen", sagte Khan in einer Videobotschaft auf Facebook und Twitter. "Meine Gedanken gelten denen, die geliebte Menschen verloren haben und allen Betroffenen", so der Bürgermeister. Khan sagte außerdem, dass zusätzliche bewaffnete und unbewaffnete Polizisten auf den Straßen eingesetzt würden, um für Sicherheit zu sorgen.

Bei dem Doppelanschlag am britischen Parlament sind am Mittwochnachmittag laut Scotland Yard fünf Menschen getötet worden, darunter auch der Täter. Mindestens 40 weitere seien verletzt worden, sagte Rowley.

Grausame Todesfahrt

Der Londoner Attentäter war auf der Westminister Bridge in mehrere Fußgänger gerast. Eine Augenzeugin berichtete der Deutschen Welle, sie sei in London mit Freunden unterwegs gewesen, als sich der entsetzliche Vorfall ereignete. "Ich war auf der Brücke, ich habe gesehen, wie das Auto viele Menschen umfuhr. Einige lagen flach auf dem Boden", sagte die aus Manchester stammende Frau. "Polizei und Krankenwagen waren sehr schnell dort. Ein Mann war tot." Sichtlich erschüttert sagt sie weiter: "Ich hoffe, so etwas nie wieder mit ansehen zu müssen. Nie wieder."

Mindestens zwei Menschen wurden auf der Brücke getötet. Unter den Verletzten waren auch mehrere Polizisten. Eine schwer verletzte Frau, die über die Brücke sprang oder stürzte, konnte aus der Themse gerettet werden.

London Anschlag
Bild: picture-alliance/AP/J.West

Der Angreifer krachte schließlich in den Zaun des unmittelbar neben der Brücke gelegenen britischen Parlaments. Er griff daraufhin einen Polizisten mit einem Messer an. Der Beamte erlag seinen schweren Verletzungen, obwohl ein Politiker ihm mit Erste-Hilfe-Maßnahmen zu Hilfe kam. Der Täter wurde schließlich von anderen Polizisten erschossen. Die Abgeordneten wurden angewiesen, im Parlamentsgebäude zu bleiben. Die laufende Sitzung wurde unterbrochen, das Gelände wurde abgeriegelt.

Die Tat fand genau ein Jahr nach den Terrorattacken in Brüssel statt, bei denen islamistische Selbstmordattentäter 32 Menschen mit sich in den Tod gerissen und mehr als 300 weitere verletzt hatten.

rk/fab (dpa, afp, ap, kna, rtre)