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Polen erhält Raubkunst-Werk zurück

7. Februar 2014

Von Deutschen in Polen geraubt, von US-Behörden in London aufgespürt, jetzt geht das Werk "St. Philip tauft einen Diener von Königin Kandake" von Johann Conrad Seekatz zurück nach Polen.

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Johann Conrad Seekatz St. Philip tauft einen Diener von Königin Kandake
Bild: picture-alliance/dpa

Dort hatten es die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg aus dem Polnischen Nationalmuseum in Warschau gestohlen. US-Fahnder spürten das Bild 2006 in London auf. Dort war es unter einem anderem Titel für 24.000 Dollar an eine Galerie versteigert worden. Ein eigens angefertigtes Gutachten bestätigt, dass es sich bei dem Werk tatsächlich um das vermisste Bild handelte.

Der deutsche Johann Conrad Seekatz hatte das Werk kurz vor seinem Tod 1768 gemalt. Er war ein populärer Maler des 18. Jahrhunderts, insbesondere von Landschaftsszenen. Gut ein Jahrhundert später kam das Gemälde ins Polnische Nationalmuseum in Warschau.

Die Suche geht weiter

Sein Land habe während des Krieges so viele seiner Kunstschätze verloren, sagte Polens Kulturminister Bogdan Zdrojewski anlässlich der Rückgabe. "Vieles ist sicher zerstört und für immer verloren. Aber manches ist doch noch da, versteckt, auch 75 Jahre später noch. Wir werden weitersuchen!"

An der Fahndung waren Agenten verschiedener US-Behörden beteiligt, die Federführung lag bei James Hayes vom US-Heimatschutzministerium Homeland Security. "So viel Kunst wurde damals geraubt; von den Nazis, von den Sowjets und ja, auch von einzelnen US-Soldaten", sagte Hayes. Seine Behörde wolle dazu beitragen, dass diese Kunstwerke wieder zu ihren Eigentümern zurückkämen. Das Bild war das vierte Werk, das die US-Behörden seit 2010 an Polen zurückgeben konnten.

Filmplakat The Monuments Men
Regisseur George Clooney hat den Monument Men ein filmisches Denkmal gesetztBild: Columbia Pictures

Die Monuments Men

Eine Sprecherin der ebenfalls an der Aktion beteiligten US-Zollbehörde ICE sagte, man kooperiere seit mehr als einem Jahr mit der Monument Men Foundation, um verschollene Kunstwerke aufzuspüren. Die Stiftung setzt das Werk der "Monuments Men" genannten US-Spezialeinheit aus Kunstexperten fort, die während des Zweiten Weltkrieges die von den Nationalsozialisten geraubte Kunst aufspüren und sichern sollte. Ein Film über die "Monuments Men" von und mit George Clooney feiert jetzt auf der Berlinale Premiere.

bgö/jb (dpa, REUTERS, AFP)