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Pokémon Go führt nicht zu mehr Bewegung

14. Dezember 2016

Lasst die Kinder doch Pokémons fangen, dann sind sie wenigstens an der frischen Luft und haben Bewegung. Denkste! Havard-Forscher fanden nun heraus: Pokémon Go-Spieler laufen gar nicht mehr.

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USA Pokemon Go Event in Nebraska
Bild: picture-alliance/AP Photo/N. Harnik

Das ist die Gewissheit, die die meisten von uns nicht haben wollten. Eltern, Couch-Potatoes, Smartphone-Junkies - jetzt bitte ganz tapfer sein: Das Mobile Game Pokémon Go führt nicht zu mehr Bewegung seiner Nutzer.

Wer es darauf gar nicht abgesehen hat - gut. Wer sich nun wundert, hier die Erklärung: Eine Untersuchung der Havard University zeigt, dass die Nutzer des Spiels in der ersten Woche im Schnitt 955 Schritte mehr gemacht haben - im Gegensatz zur Vergleichsgruppe von Nichtspielern, deren Schrittzahl unverändert blieb und durchschnittlich bei 4200 Schritten pro Tag lag.

955 Schritte? Das entspricht einem knappen Kilometer - einem Gang zum Supermarkt und zurück, zum Bahnhof oder bestenfalls einem kleinen Spaziergang in der Natur. Diese ohnehin schon geringe Zahl sei in den folgenden sechs Wochen langsam wieder auf den Ausgangswert zurückgefallen, heißt es in der Mitteilung der Havard T.H. Chan School of Public Health weiter.

Bewegung Flop, Sozialverhalten Top?

Das amerikanische Institut hatte für die Ergebnisse insgesamt 1182 junge Nutzer eines iPhone 6 beobachtet, das automatisch die zurückgelegten Schritte in einer App festhält. Die Forscher werteten die Daten von vier Wochen vor der Installation des Spiels und von sechs Wochen danach aus.

Smartphone mit Fitness App
Gut versteckt: Viele iPhone-Nutzer wissen gar nicht, dass ihr Smartphone auch automatisch ihre Schritte zähltBild: picture alliance/F. Duenzl

Nur welchen Schluss ziehen nun wir aus diesem Ergebnis? Dem recht moderaten Einfluss auf unsere Bewegung stehen die sozialen Vorteile gegenüber, so die Harvard-Forscher. Diese gingen über die körperliche Aktivität hinaus. "Wir sind erst am Beginn zu verstehen, wie Augmented-Reality-Spiele potenziell die Gesundheit fördern können", so Katherine Howe, Mitautorin der Studie. Sie gäben den Leuten einen Grund, um rauszugehen und gemeinschaftlich zu spielen.

Und hier noch ein Tipp für diejenigen, deren Interesse am Pokémon fangen noch nicht nachgelassen hat: Zu Weihnachten sollen sich Pikachus mit festlicher roter Mütze herumtreiben.

hf/fs (dpa)