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Viele Anti-IS-Kämpfer aus Deutschland

26. Oktober 2014

Für den Kampf gegen die IS- Terrormiliz mobilisiert die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK immer mehr Freiwillige aus Deutschland. Wie "Der Spiegel" berichtet, sind dafür speziell geschulte Rekrutierer unterwegs.

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Demonstration von Kurden in Hamburg (Foto: Getty Images)
Bild: Reuters/Alexander Koerner

Schon etwa 50 Freiwillige sollen aus der Bundesrepublik in den Irak und nach Syrien gereist sein, um gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu kämpfen, meldet das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise. Die Angeworbenen würden zunächst in den Niederlanden oder in Belgien eine ideologischen Schulung durchlaufen und dann ins türkische Grenzgebiet geschleust, wo sie eine militärische Ausbildung erhielten, schreibt "Der Spiegel".

Sorge vor Spannungen in Deutschland

Die kurdische Arbeiterpartei PKK ist wird in Deutschland als terroristische Organisation eingestuft und ist deshalb, wie auch in der Türkei, verboten. Dem Bericht zufolge befürchten die Behörden, dass zurückkehrende PKK-Kämpfer die Spannungen mit der salafistischen Szene in Deutschland verschärfen könnten. In einer vertraulichen Lageeinschätzung hatte das Bundeskriminalamt bereits vor zwei Wochen vor der "starken Emotionalisierung" beider Seiten gewarnt.

1800 Islamisten in Syrien

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) berichtet unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass die Zahl der aus Deutschland in den Dschihad gezogenen Salafisten in Wirklichkeit viermal so hoch ist wie offiziell zugegeben. Das hieße, dass nicht gut 450, sondern rund 1800 radikale Islamisten aus Deutschland mit dem Ziel Syrien ausgereist wären, um für die Terrormiliz Islamischer Staat oder andere radikalislamistische Organisationen zu kämpfen. Zu diesem Schluss führten eine Analyse der vorhandenen Daten und die Kenntnis über salafistische Netzwerke, sagte ein Verfassungsschützer dem Blatt.

Könnte der IS Passagierflugzeuge abschießen?

IS-Kämpfer in Syrien und im Nordirak sollen nach Informationen des Bundesnachrichtendienstes (BND) in der Lage sein, mit erbeuteten Raketenwerfern auch Passagierflugzeuge abzuschießen. Dies berichtet die "Bild am Sonntag". Darüber soll der BND Abgeordneten des Bundestages Ende vergangener Woche in einer vertraulichen Sitzung unterrichtet haben, so die Zeitung.

Nach Angaben des BND soll es sich dem Bericht zufolge dabei um sogenannte "Manpads" handeln. Das sind tragbare Raketenwerfer, die von der Schulter aus abgefeuert werden können. Sie sollen aus Beständen der syrischen Armee stammen, sehr zielsicher und einfach zu bedienen sein. Damit abgeschossene Raketen könnten startenden und landenden Flugzeugen gefährlich werden, heißt es in dem Bericht.

Erfolge gegen IS im Irak und in Syrien

Mehrere Fluggesellschaften, darunter Austrian Airlines und Qatar Airways, fliegen den Nordirak noch immer an. Wie in Syrien hat der IS auch dort bereits große Gebiete unter seine Kontrolle gebracht, so etwa die Millionenstadt Mossul.

Aus dem Nordirak selbst kommt die Meldung, dass kurdische Peschmerga-Kämpfer die nahe Mossul gelegene und strategisch wichtige Stadt Sumar sowie umliegende Dörfer wieder unter ihre Kontrolle gebracht haben.

Rauch über Kobane, von der Grenze aus gesehen (Foto: picture-alliance)
Kurdische Kämpfer vermelden Erfolge doch der Kampf um die syrische Grenzstadt Kobane geht weiterBild: picture-alliance/ROPI

Erfolge vermeldeten kurdischen Aktivisten auch aus der umkämpften syrischen Grenzstadt Kobane. Demnach haben kurdische Volksschutzeinheiten (YPG) einen wichtigen Hügel am Stadtrand von der IS-Miliz zurückerobert. Allerdings warten die Verteidiger von Kobane weiter auf die angekündigte Unterstützung. Kurdische Peschmerga-Kämpfer aus dem Irak wollen der syrischen Kurdenstadt zur Hilfe kommen. Auch etwa 1300 Kämpfer der Rebellengruppe "Freie Syrische Armee" (FSA) wollen bei der Rückeroberung Kobanes helfen.

cw/ wl (dpa, FAS, Bild, Spiegel, rtr)