Philippinen erstarren vor Taifun "Kammuri"
2. Dezember 2019Starke Regenfälle und heftige Winde toben in Bicol, der östlichen Region der Philippinen. Dort ist auch das erste Opfer des Unwetters zu beklagen: Ein Mann wurde durch einen Stromschlag getötet, wie eine Sprecherin der Regionalpolizei berichtete. Hunderttausende Philippiner sind auf der Flucht vor Taifun "Kammuri". Schulen und andere öffentliche Gebäude, aber auch Kirchen wurden als Schutzräume geöffnet.
Insgesamt sind für Dutzende Provinzen offizielle Warnungen ausgesprochen worden, auch für die Metropolregion der Hauptstadt Manila. Vor allem die Küstengebiete sollen geräumt werden. Bis zu drei Meter hohe Wellen werden erwartet, die nationale Wetterbehörde warnt aber auch vor Starkregen und Erdrutschen wie in der Provinz Albay und auf den Inseln Samar und Leyte.
Der Taifun kommt langsam, doch mit großer Wucht
"Kammuri" nähert sich langsam, mit etwa 15 Kilometer in der Stunde, den östlichen Küsten der Philippinen. Im Inneren des Sturms tobt der Wind jedoch mit bis zu 190 Stundenkilometern.
In den betroffenen Regionen sind die Fährverbindungen eingestellt worden, die Lebensadern des Inselstaats. Mehr als 4000 Passagiere sitzen in den Seehäfen fest. Auch zahlreiche Inlandsflüge sind gestrichen, am Dienstag wird der internationale Flughafen von Manila für zwölf Stunden komplett geschlossen.
Leidgeprüfte Philippiner
Der Taifun beeinträchtigt auch die Südostasiatischen Spiele, die derzeit im Großraum Manila stattfinden. Die Wettkämpfe im Windsurfen mussten wegen der Wetterbedingungen bereits abgesagt werden. Fast 9000 Sportler wollen an den bis 11. Dezember andauernden Wettkämpfen teilnehmen.
Die Philippinen werden jährlich durchschnittlich von 20 Taifunen und Stürmen getroffen. Dabei kommen jedes Jahr Hunderte Menschen ums Leben. Der bislang schwerste Taifun "Haiyan" ereignete sich 2013. Knapp 7400 Menschen kamen ums Leben oder gelten seither als vermisst.
rb/jj (afp, ap, dpa, kna)