Peter Maffay rockt in Philharmonien
4. März 2009Die Stimmung sei gut, sagt Peter Maffay, er kennt das Tourgeschäft auch schon seit vielen Jahren bestens und weiß, dass eine „allzu gute Stimmung“ die Gefahr in sich birgt, Dinge zu übersehen. Jetzt am Anfang sei man noch ein bisschen auf „Alarm“ eingestellt, aber das sei auch richtig, so Peter Maffay im oberbayerischen Waldkraiburg. Dorthin war er 1963, als 14- jähriger, aus Rumänien gekommen. Maffay wuchs in dem beschaulichen Städtchen am Inn auf. Und genau dort, etwa eine Autostunde von München entfernt, fanden die Proben für Peter Maffays ausverkaufte Tournee statt, die ihn durch 54 Konzerthäuser, Philharmonien und Konzertsäle bis Anfang April führt.
Weniger Show, mehr Musik
"Wir haben gut geprobt", lautet sein Fazit. In der Tat, Maffay und
seine Band haben einiges auf die Beine gestellt. Maffay’s neues Live-Programm kann sich hören lassen. Als musikalische Gäste begrüßt er auch wieder Frank Diez an der Gitarre, der die Band vor einigen Jahren verlassen hatte. Ein weiterer, hochinteressanter Mitstreiter in Sachen Perkussion heißt Ray Cooper, der bereits den Sound von Superstars wie Elton John oder auch Pink Floyd veredelt hat: "Also wenn du den auf der Bühne siehst, wie er agiert, das ist toll", schwärmt Peter Maffay. Der musikalische Tour-Schwerpunkt liegt auf „Ewig“, Maffay’s aktuellem Album, auch weil diese Tour eine kleine Ewigkeit dauert, 54 Konzerte in nur zweieinviertel Monaten, also eine stramme Strecke, die die Band da vor sich hat.
„Wir müssen das hinkriegen“
Schon Jahre lang schwebte Peter Maffay eine Tournee dieser Art vor. Jetzt verwirklicht er sie, wachsende Zweifel kurz vor dem Start inbegriffen: „Es ist wirklich immens viel, wenn wir das hinkriegen, und das müssen wir, dann sind wir, glaube ich, ganz gut.“
Neue Songs, aber auch solche, die so gut wie noch nie live zu hören waren, präsentieren Peter Maffay und seine Band rund 2 ½ Stunden lang. Im letzten der insgesamt drei Blöcke gibt es dann „die Hits“ in neuem Soundgewand, beispielsweise „Über sieben Brücken musst Du gehn“. Ein solches Lied müsse irgendwann radikal umgestaltet werden, da es sonst zu sehr zur Routine werde, erklärt Peter Maffay seine Vorgehensweise: „Den alten Lack wegkratzen und einen schönen neuen drauf tun!“ Dafür bilden Konzerthäuser und Philharmonien einen passenden Rahmen. Dass diese Örtlichkeiten bei einigen seiner Fans aber auch Berührungsängste entstehen lassen könnten, weiß er. Er könne sich schon gut vorstellen, dass viele zunächst verunsichert seien und fragen, ob sie den ganzen Abend „artig sitzen“ bleiben müssten, grinst er: „Na, überhaupt nicht! Es ist ein ganz normales Rock-Konzert, und es ist auch laut und es geht zur Sache! Aber es ist auch filigran, und dann kann man sich hinsetzen. Man kann auch mal kurz rausgehen, um wichtige Dinge zu erledigen und zurückkommen und hat seinen Platz nicht verloren.“ Peter Maffay 2009 ist anders, wohltuend anders, das wird bereits beim ersten Song „Schnee der auf Rosen fällt“ deutlich. Mehr möchte Peter Maffay nicht verraten: „Den sollen die Herrschaften, die uns besuchen, selbst erleben.“