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Naturschutz-Partner in Perus Anden

Carolina Quesada
15. Januar 2021

Das Manu-Biosphärenreservat in Peru ist eines der vielfältigsten Ökosysteme der Welt. Doch die Ausweitung der Landwirtschaft sorgt für Waldverlust. Ein Naturschutzprojekt bringt Menschen und Natur wieder in Einklang.

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Blick auf das Kosñipata Valley im Manu National Park, Peru
Der Manu-Nationalpark ist für seine enorme Artenvielfalt bekanntBild: Ingrid Chalan/FZS

Peru: Andenbären und Internet

Das Dorf Patanmarca liegt weit abgelegen in den peruanischen Anden am Rand des Nationalparks Manu. Lange Zeit standen blickten die Menschen dort mit Argwohn auf den Park - ihnen fehlte Ackerfläche, doch im Nationalpark darf keine Landwirtschaft betrieben werden. Seit einiger Zeit aber hat sich ihr Verhältnis zum Naturschutzgebiet gewandelt - denn sie haben neue Einnahmequellen erschlossen - im Einklang mit der Natur und jenseits der Landwirtschaft. 

Das Projekt: Mit Hilfe der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) wurde der ehemalige Bauer Armando Zuñiga als Ranger und Feuerwehrmann ausgebildet. Er ist stolz darauf, dass er jetzt beim Löschen der Waldbrände helfen kann. Die Ausbildung vor Ort übernahm die peruanischen Parkbehörde SERNANP in Zusammenarbeit mit spanischen Partnern. Insgesamt fünf Dorfbewohner haben mittlerweile eine Zertifizierung und sind nun für die Ausbildung der kommunalen Feuerwehrbrigaden verantwortlich.

Ein Ranger auf einem Motorrad im Manu-Nationalpark
Ein Ranger bei der Aufnahme seines Streifendienstes im Manu-NationalparkBild: Ingrid Chalan/FZS

Zuñigas Frau, Fanny Cruz, gründete gemeinsam mit anderen einen Textilverband in der Gemeinde und kann nun vom Verkauf der bunten Wolle- und Alpaca-Stoffe leben. Auch José Jesús Zuñiga war früher Mais-Bauer und hat mit der Unterstützung der ZGF gelernt, Bienen zu züchten und Honig zu produzieren. Er weiß jetzt, dass er von der Nähe zum Nationalpark Manu profitiert, denn dort finden die Bienen viele Blüten. 

Weberinnen Alejandrina Tunqui (links) und Fanny Cruz mit ihrer Tochter bei der Herstellung von Stoffen in der Gemeinde Patanmarca am Rande des Manu-Nationalparks in Peru
Die in der Gemeinde hergestellten Woll- und Alpaca-Stoffe bringen Patanmarca neue EinnahmenBild: Ingrid Chalan/FZS
Imker Julio Muñoz an seinem Bienenstock in der Gemeinde Patanmarca, Peru, am Rande des Manu-Nationalparks
José Jesús Zuñiga arbeitet nun mit Bienen statt als MaisbauerBild: Ingrid Chalan/FZS

Unterstützt wird das Projekt vom deutschen Bundesumweltministerium im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Im Rahmen des Corona-Hilfspakets der IKI erhielt die Schule des Bergdorfes Patanmarca einen Internetanschluss. So können die Kinder des Dorfes jetzt am Online-Unterricht teilnehmen - das ist nicht nur in Pandemiezeiten sicherer, es erspart vielen einen teils langen Schulweg. Und die Mitglieder der Produktionsverbände der Gemeinde erhoffen sich durch den Zugang zum Netz eine bessere Vermarktung ihrer Produkte. 

Projektförderung: 2.452.843 Euro

Projektpartner: Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF)

Projektdauer: bis Dezember 2021

Ein Film von Carolina Quesada und Cristian Bonilla

Carolina Quesada Programm für Latin America