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Paris Fashion Week: Frauenpower und drei neue Chefdesigner

Julia Hitz | Leonore Kratz
28. September 2016

Frauen- und Flower-Power - auf der diesjährigen Fashion Week in der europäischen Mode-Metropole schlechthin debütierten in diesem Jahr drei Chefdesigner, darunter die Französin Bouchra Jarrar für Lanvin.

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Paris Modenschau Prêt-à-porter Jacquemus - Runway - Paris Fashion Week Ready to Wear S/S 2017
Bild: picture-alliance/dpa/E. Laurent

Ihre mit Spannung erwartete, erste Kollektion ist feminin und frisch. Die Rede ist von der Französin Bouchra Jarrar, die seit wenigen Monaten für das Modelabel Lanvin am Ruder ist. Spitzenaufsätze, große Ansteckblumen und Federboas zieren die Kleider und Hosenanzüge. Die Stoffe und Schnitte sind weit und fließend und betonen gleichzeitig die weiblichen Reize.

Lanvin Runway Paris Fashion Week Womenswear Spring/Summer 2017 Foto: picture-alliance/AP Photo/F. Mori)
Die Kollektion von Bouchra Jarrar für Lanvin kam gut anBild: picture-alliance/AP Photo/F. Mori

Auch Dior setzt auf eine weibliche Chefdesignerin. Hier gibt nun Maria Grazia Chiuri den Ton an und präsentiert in Paris ihre erste Kollektion. Die Italienerin ist die erste weibliche Chefdesignerin für Haute Couture in der 70-jährigen Geschichte des Modehauses Dior.

Das Motto bei Yves Saint Laurent: Sex sells 

Anthony Vaccarello dagegen, der mit seiner ersten Kollektion für Yves Saint Laurent debütiert, setzt auf nackte Haut und knappe Outfits. Schon Vorgänger Hedi Slimane setzte auf das Motto "Sex sells", doch der 34-jährige Italo-Belgier treibt es auf die Spitze: Frivole, schwarze Lederkleider bedecken gerade einmal die Pobacken, asymmetrische Bustierteile legen die Schultern frei - oder auch mal eine ganze Brust.

Bereits Label-Gründer Yves Saint Laurent liebte Schwarz, aber Vaccharello scheint diese Liebe noch zu toppen: Nur kleine Details aus Denim, Silber oder Weiß unterbrechen die Feier der Nicht-Farbe. Insgesamt bleibt er mit seinen Entwürfen dem von Slimane etablierten "Rock Chic"-Stil treu.

Die Prominenz zeigte sich begeistert

Paris Modenschau Prêt-à-porter Yves Saint Laurent Lou Doillon, Charlotte Gainsbourg and Jane Birkin
Französische Prominenz in der ersten Reihe: Charlotte Gainsbourg, Jane Birkin und Lou DoillonBild: picture-alliance/AP Photo/T. Camus

Die Designs stecken voller Referenzen. Sie nehmen beispielsweise Bezug auf Yves Saint Laurents Markenzeichen "Le Smoking", den Hosenanzug für Frauen - eine Hommage an die Sängerin Grace Jones von 1967. Die erste Reihe zeigte sich begeistert. Neben dem ehemaligen Partner von Yves Saint Laurent, Pierre Berge, applaudierten die Sängerin Jane Birkin und ihre Töchter Charlotte Gainsbourg und Lou Doillon beim Defillee.

Vaccarellos Debüt-Kollektion soll von der ungarisch-italienischen Porno-Darstellerin Cicciolina inspiriert worden sein. Nach seiner Kündigung beim Versace-Label "Versus" hat Vaccarello das legendäre französische Modehaus von dem 2008 verstorbenen Yves Saint Laurent im April dieses Jahres übernommen.

Auf der Pariser Fashion Week sind seit Dienstag die Modetrends für Frühjahr und Sommer 2017 zu sehen. An neun Tagen zeigen mehr als 90 Labels und Designer ihre neuesten Prêt-à-Porter-Kollektionen. Letzter Programmpunkt am 5. Oktober ist die "Blind Fashion Show": Models mit Sehbehinderung laufen ohne Gehhilfe über den Laufsteg. Diese Schau ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich - die anderen sollen im Internet übertragen werden.

(mit AFP/DPA)