Sportlerin beendet Leben durch Sterbehilfe
23. Oktober 2019Die belgische Paralympics-Siegerin Marieke Vervoort hatte mal gesagt, sie habe die Sterbehilfepapiere unterzeichnet , und wenn der Tag komme, sei sie bereit, das Leben zu beenden. Am Dienstag war der Zeitpunkt für die 40-jährige Ausnahmesportlerin gekommen, wie der Bürgermeister ihrer Heimatstadt Diest, Christophe De Graef, mitteilte.
Vervoort, die in Belgien unter dem Spitznamen "Wielemie" bekannt ist, konnte sich wegen ihrer Krankheit seit 2000 nur noch im Rollstuhl fortbewegen. 2006 und 2007 gewann sie die Weltmeisterschaft im Paratriathlon. Bei den Paralympics in London 2012 holte sie als Handbikerin einmal Gold und einmal Silber. Drei weitere Medaillen nahm sie bei den Paralympics in Rio de Janeiro 2016 mit nach Hause.
Nie ohne Schmerzen
In einem Interview 2016 mit der Nachrichtenagentur AP beschrieb Vervoort ihr Leben mit ununterbrochenen Schmerzen. In manchen Nächten schlafe sie deshalb nur zehn Minuten. Die Schmerzen seien so heftig, dass andere Menschen ohnmächtig würden, wenn sie sie nur beobachten würden. Der Sport hielte sie am Leben. "Das Trainieren und die Wettkämpfe sind meine Medizin."
Jetzt ist die Belgierin tot. In Belgien ist aktive Sterbehilfe unter bestimmten Bedingungen seit 2002 legal.
Zuletzt stieg die Zahl der Fälle leicht an. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 2357 Menschen betroffen. 67,1 Prozent waren älter als 70 Jahre.
Bei den meisten Patienten wurde eine Kombination von "schweren und unheilbaren Krankheiten" als Grund für die Wahl der aktiven Sterbehilfe angegeben.
fab/pg (kna, ape)
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