Papst leitet Karfreitagsliturgie
3. April 2015Zu Beginn der von Stille und Ernst geprägten Gedenkfeier knieten die Priester vor dem Altar nieder, Papst Franziskus betete flach auf dem Boden liegend.
Anschließend wurde die Passionsgeschichte vorgelesen und das Kreuz Christi verehrt. Die Liturgie schließt mit der Feier der Heiligen Kommunion. Am Abend will Franziskus als Höhepunkt des Karfreitags mit Tausenden Gläubigen, Pilgern und Touristen den Kreuzweg am Kolosseum im Zentrum Roms beten und verfolgen.
Tausende ziehen über die Via Dolorosa
Auch in Jerusalem gedachten Christen aus aller Welt am Karfreitag des Leidens und Sterbens Christi. Tausende zogen bei sonnigem Wetter über die Via Dolorosa in der Altstadt, um die 14 Stationen des Leidenswegs Jesu von seiner Verurteilung bis zur Kreuzigung und zu seinem Begräbnis nachzugehen. Den katholischen Gottesdienst zum Karfreitag feierte nach der lokalen Tradition der Jerusalemer Patriarch Fouad Twal bereits am frühen Morgen mit Hunderten Pilgern in der Grabeskirche.
Die auf Kaiser Konstantin (306-337) zurückgehende Grabeskirche erhebt sich nach frühkirchlicher Überlieferung über dem Kreuzigungshügel Golgota und dem Grab Jesu. Sie ist die heiligste Stätte der Christenheit. Ihre Benutzung teilen sich sechs verschiedene Konfessionen.
Israelische Sicherheitskräfte kontrollierten die Zuwege zur Grabeskirche und die Altstadtgassen mit einem hohen Aufgebot. Die Lage in der Altstadt blieb trotz des Pilgerandrangs ruhig, es gab keine Zwischenfälle. Am Freitagabend begann zugleich das einwöchige jüdische Pessach-Fest, das an die Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten erinnert. In diesem Jahr fallen das christliche Osterfest und das jüdische Pessach zusammen. Das israelische Tourismus-Ministerium rechnet für die Feiertage mit 130.000 christlichen und jüdischen Besuchern.
haz/ pg (kna, dpa)