Papst Franziskus: Ich lebe noch
1. April 2023"Ich hatte keine Angst, ich lebe noch", sagte Papst Franziskus zu Journalisten vor der Klinik. Die Osterfeierlichkeiten würden mit ihm stattfinden, ergänzte er. Schon am Palmsonntag, dem Beginn der Karwoche und damit der wichtigsten Woche im christlichen Kalender, soll Franziskus dem Vatikan zufolge die Messe auf dem Petersplatz leiten. Er werde allerdings sitzen, während ein hochrangiger Kardinal die Zeremonie am Altar vornehmen werde. Franziskus' Krankenhausaufenthalt hatte unter den Gläubigen große Besorgnis ausgelöst.
Bevor Franziskus in das Auto stieg, das ihn zum Vatikan brachte, plauderte er mit Passanten und wandte sich an eine weinende Frau. Deren fünfjährige Tochter war in der Nacht gestorben, wie ein Mitarbeiter dem Pontifex zuflüsterte. Franziskus nahm die Frau in den Arm. Zusammen mit ihr und ihrem Partner sprach er dann ein Gebet und segnete die beiden.
Das katholische Kirchenoberhaupt hatte sich seit Mittwochnachmittag im Papsttrakt der römischen Uniklinik aufgehalten, nachdem Franziskus über Atembeschwerden geklagt hatte. Laut Vatikan wurde er wegen einer infektiösen Bronchitis mit Antibiotika behandelt, was zu einer deutlichen Verbesserung geführt habe. Zunächst war von einem Aufenthalt zu geplanten Untersuchungen die Rede gewesen.
Der Gesundheitszustand des 86 Jahre alten Papstes ist seit geraumer Zeit wechselhaft. Vor etwa einem Jahr hatte sich Franziskus einen Knochenbruch im Knie zugezogen. Seit Mai absolviert er darum die meisten Termine im Rollstuhl. Zudem teilte er im Januar mit, seine Darmerkrankung, eine Divertikulitis, sei wieder zurückgekehrt. 2021 war Franziskus wegen einer Darmentzündung in der Gemelli-Klinik operiert worden.
se/sti (kna, rtr, dpa, afp)