Papst eröffnet Osterfeiern im leeren Petersdom
9. April 2020Im weitgehend leeren Petersdom hat Papst Franziskus die Messe zum Gedenken an das letzte Abendmahl Jesu gefeiert. Neben kirchlichen Würdenträgern waren nur wenige Ordensfrauen, Geistliche und Laien anwesend. Der Vatikan übertrug die Zeremonie im Westarm der Basilika als Livestream im Internet. Zudem strahlten katholische TV-Sender die Messe aus.
Im Gedenken an COVOD-19-Tote
Franziskus erinnerte an Geistliche, Ärzte und Pfleger, die in Zeiten des Coronavirus Großes leisteten. Besonders erwähnte er diejenigen, die dabei an COVID-19 gestorben seien. Sie seien "Heilige von nebenan".
Der 83-Jährige rief in seiner Predigt Priester auf, "mutig" im Vergeben und Trösten zu sein. Wegen der Gesundheitsrisiken verzichtete Franziskus auf die traditionelle Fußwaschung. Auch andere Teile der Feier entfielen. Am Gründonnerstag beginnt für die Christen weltweit das Erinnern an Leiden, Tod und Auferstehung von Jesus Christus.
Auch Kreuzweg-Prozession ohne Gläubige
Die traditionelle Kreuzweg-Prozession am Karfreitag wird in diesem Jahr wegen der neuartigen Lungenkrankheit ebenfalls ohne Pilger stattfinden. Normalerweise reisen Zehntausende Gläubige aus aller Welt für dieses emotional bewegende Ritual vor Ostern in die italienische Hauptstadt. Bei der Prozession werden das Leiden Jesus' und sein Weg zum Tod am Kreuz traditionell in 14 Stationen nachgestellt.
Die katholische Kirche hat die Veranstaltung wegen der Pandemie vom Kolosseum in Rom auf den Petersplatz verlegt. Sowohl der große Platz als auch der Petersdom sind seit Wochen abgeriegelt.
se/cw (kna, dpa, afp)