1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Glaube

Papst empfängt obdachlose Europäer

11. November 2016

Viele weinten. Sie waren dem Bischof von Rom noch nie so nah wie in diesem Moment. Und Franziskus verharrte mit ihnen in schweigender Umarmung. Die Audienz war ein Symbol seines Amtsverständnisses.

https://p.dw.com/p/2SZFD
Vatikan | Papst Franziskus empfängt sozial Benachteiligte im Vatikan
Bild: Reuters/T. Gentile

Zum Abschluss der Heiligjahrfeiern hat Papst Franziskus 4000 Obdachlose empfangen, darunter 600 Wohnungslose aus Deutschland. Bei der Begegnung in der vatikanischen Audienzhalle unterstrich das Kirchenoberhaupt die Würde bedürftiger Menschen. "Wir müssen eine arme Kirche für die Armen bilden", sagte Franziskus in seiner frei gehaltenen Ansprache.

Vatikan | Papst Franziskus empfängt sozial Benachteiligte im Vatikan
Armut macht einsam: Teilnehmer bei der Audienz für sozial BenachteiligteBild: Reuters/T. Gentile

Der Papst bat die sichtlich bewegten Teilnehmer um Vergebung, "wenn ich euch mit Worten beleidigt habe". Zugleich bat er stellvertretend für jene Christen um Verzeihung, die bei ihrem Anblick wegschauten. Die Armen seien diejenigen, die Frieden schüfen, deshalb seien die Welt, die Kirche und die Religionen auf sie angewiesen. Auch Jesus Christus, Maria und Josef hätten keine Herberge gehabt. Zugleich forderte er die Wohnungslosen auf, Friedensstifter zu sein.

Vatikan | Papst Franziskus empfängt sozial Benachteiligte im Vatikan
"Arme Kirche für die Armen": Blick in die AudienzhalleBild: Reuters/T. Gentile

"Der Papst ist so gütig, wie er auch erscheint", sagte eine Frau, die eine Gruppe aus Hamburg begleitete. Zum Abschluss der Begegnung verharrte Franziskus mehrere Minuten in einer Umarmung mit einer Gruppe Obdachloser im gemeinsamen Gebet. Am Samstag wird die Heilige Pforte der Caritas-Suppenküche am Hauptbahnhof Roma Termini geschlossen. Damit wird der Schluss des katholischen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit eingeleitet, das offiziell am 20. November zu Ende geht.

jj/qu (dpa, epd)