"Urbi et Orbi" und ein Gebet für Frieden
31. März 2013Papst Franziskus hat an Ostern zu mehr Frieden aufgerufen. Er rückte dabei die Konflikte und Krisen im Nahen Osten, in Afrika und auf der koreanischen Halbinsel in den Mittelpunkt. In seiner Osterbotschaft vor 250.000 Menschen mahnte er Israelis und Palästinenser zur Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen. Zugleich forderte er ein Ende der Gewalt im Irak und in Syrien. Franziskus verurteilte Egoismus und Profitgier sowie den Menschhandel; dieser sei die am weitesten verbreitete Form von Sklaverei im 21. Jahrhundert.
Anders als seine Vorgänger sprach Franziskus bei seinem ersten Osterfest im Vatikan keine Festtagswünsche in verschiedenen Sprachen. Vor dem Segen "Urbi et Orbi" (Der Stadt und dem Erdkreis) wünschte er allen Anwesenden nochmals auf Italienisch gesegnete Ostern.
Vor dem Segen und nach der feierlichen Ostermesse war der Papst im offenen Papamobil mehrere Runden auf dem Petersplatz gefahren, um ganz nah bei den Menschen zu sein, die seiner ersten großen Festmesse als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche auf dem Platz vor der Petersbasilika beigewohnt hatten.
Am Samstagabend hatte Franziskus im Petersdom die Liturgie der Osternacht gefeiert. In seiner Predigt warnte er die Gläubigen vor Resignation und Skepsis und rief sie zu Offenheit gegenüber Neuem auf. Begonnen hatte die Messe damit, dass das Osterlicht in den Dom gebracht wurde und diesen erhellte. Bei der Messe taufte der vor gut zwei Wochen gewählte Papst auch vier Erwachsene. Am Karfreitag hatte Franziskus gemeinsam mit tausenden Gläubigen am Kollosseum den Kreuzweg gebetet. Im Zentrum der Gebete und Meditationen stand in diesem Jahr die Lage in der Region des Nahen und Mittleren Ostens.
Erzbischof Zollitsch ruft zu verändertem Lebensstil auf
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, hat an Ostern zu einem veränderten Lebensstil und Einsatz für eine bessere Welt aufgerufen. Mit Tod und Auferstehung Jesu Christi habe sich eine "grundlegende Wende vom Leben zum Tod" ereignet, sagte der Erzbischof in seiner Osterpredigt im Freiburger Münster. Daher müssten Christen auch in ihrem Verhalten zeigen, dass Egoismus, Hass und Gewalt in ihrem Leben keinen Platz hätten.
Zollitsch erinnerte an den Aufruf von Papst Franziskus bei seiner Amtseinführung vor wenigen Tagen, verantwortungsvoll mit Mensch und Umwelt umzugehen. Veränderungen zum Besseren seien mit Gottes Hilfe möglich, so Zolltisch. Zugleich bekräftigte der Freiburger Erzbischof, Gott lasse sich in der Welt nicht totschweigen - auch dort nicht, wo Sonn- und Feiertage zu Werktagen "umfunktioniert" werden sollten, der Religionsunterricht zum Ethikunterricht umgewandelt und Christen belächelt, benachteiligt oder verfolgt würden. Den Osterglauben mit seinem "großartigen und verändernden Potenzial" könne einem Christen niemand nehmen.
hf/pg (dpa, kna, epd)