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Christenvertreibung in Nahost

Klaus Krämer20. Oktober 2014

Auf Einladung von Papst Franziskus sind am Montag die in Rom anwesenden Kardinäle zu einem Konsistorium zusammengetreten. Im Mittelpunkt stand die existenzbedrohende Situation der Christen im Nahen Osten.

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Irak Flüchtlinge in Dohuk 13.08.2014
Irakische Christen auf der FluchtBild: picture-alliance/dpa

Papst Franziskus hat sich äußerst besorgt über die Lage der Christen im Nahen Osten, vor allem im Irak und Syrien geäußert. "Wir erleben einen Terrorismus von einer zuvor unvorstellbaren Dimension", sagte er vor dem Konsistorium der Kardinäle im Vatikan. Viele Christen würden verfolgt und seien auf brutale Weise vertrieben worden. Das dürfe niemanden gleichgültig lassen. Die internationale Gemeinschaft müsse auf diese Herausforderung eine "angemessene Antwort" geben.

Ein Naher Osten ohne Christen, die dort seit 2000 Jahren lebten und den Namen Jesu bekennten, sei unvorstellbar, betonte der Papst bei dem Konsistorium. Einer solchen Perspektive dürfe man nicht nachgeben. Deshalb müsse die Kirche alles Mögliche tun, um die christliche Gemeinschaft bei ihrem Verbleiben in der Region zu unterstützen. Erneut stellte Franziskus klar, dass die katholische Kirche mit allem Nachdruck für Frieden und Stabilität im Nahen Osten eintrete. Sie befürworte eine Konfliktlösung durch Dialog, Versöhnung und politisches Engagement.

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Ende vergangener Woche hatte Papst Franziskus das Oberhaupt der mit Rom unierten Chaldäischen Kirche, Patriarch Louis Raphael I. Sako, in Audienz empfangen und sich informieren lassen. Dessen Gemeinde hat ihre historische Heimat im Irak.

Louis Sako
Patriarch Louis Raphael I. SakoBild: DW/M. Al-Said

Bereits am 2. Oktober 2014 waren die Vatikanbotschafter in den Ländern des Nahen Ostens zu einer Krisensitzung in den Vatikan einberufen worden. Dabei hatte der Chef der vatikanischen Diplomatie, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, die Bedeutung des christlich-muslimischen Dialogs zur Bekämpfung von religiösem Fundamentalismus betont.

KK/ag (KNA)