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Pakistan: 17 Hinrichtungen an einem Tag

21. April 2015

Noch nie so viele Exekutionen an einem einzigen Tag: Nach dem verheerenden Terroranschlag auf eine Schule in Peschawar setzt die pakistanische Führung ihren radikalen Kurs fort. Nicht nur gegen Terroristen.

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Todesstrafe: Drei Stricke an einem Galgen, hier Afghanistan (foto: Picture alliance/ZUMA)
Bild: picture alliance/ZUMA Press

Die pakistanischen Behörden haben 17 zum Tode verurteilte Häftlinge gehängt. Das sind mehr als je zuvor an einem einzelnen Tag seit Wiederaufnahme der Hinrichtungen im Dezember. Aus dem Innenministerium in Islamabad hieß es, am Dienstag seien 16 Männer in der östlichen Provinz Punjab und ein weiterer in der südwestlichen Provinz Belutschistan gehängt worden.

Bei allen Hingerichteten habe es sich um Mörder und nicht um Terroristen gehandelt. So habe einer der Verurteilten sieben Personen in einer Familie umgebracht.

Nach einem Überfall der radikalislamischen Taliban auf eine Schule in Peschawar mit 153 Toten hatte Ministerpräsident Nawaz Scharif ein rund sechs Jahre altes Moratorium auf Vollstreckung der Todesstrafe an Terroristen Ende des Jahres aufgehoben. Im März fiel das Moratorium dann ganz. Ungeachtet anhaltender Kritik von Menschenrechtsgruppen im In- und Ausland hielt die Regierung in Islamabad an ihrem rigiden Kurs fest.

Seit Dezember wurden nach Angaben der unabhängigen Pakistanischen Menschenrechtskommission 95 Gefangene hingerichtet. Nach Angaben des Innenministeriums sitzen in Pakistan rund 8000 Häftlinge, die zum Tode verurteilt wurden.

SC/fab (dpa, rtre)