Osterwetter möcht ich netter!
Wenn Journalisten über das Wetter schreiben, liegt das selten daran, dass sie das Wetter gut finden. Ohnehin ist das Wetter in einer miesen Lage: Es ist ungefähr das Gegenteil dessen, was man "everybody's darling" nennt.
Osterhase mit Ich-Störung?
Der Schneemann, den Kinder hier in Aukrug (Schleswig-Holstein) gebaut haben, bringt auch Vorteile. Da Schnee manchmal weiß ist (nicht immer), lassen sich Eier zu Ostern (meistens bunt, aber auch nicht immer) leichter finden. Da man in diesen Tagen aber eher jene Säugetiere mit langen Ohren (sogenannte Hasen) erwartet, weiß man nicht so genau, was denn mit dem Möhren-Nasen-Heini da oben los ist.
Schnee? Immer rechts lang
Wer sich zum Beispiel vorgenommen hat, Ostern zu einem ersten Frühlingsausflug an die Küste zu fahren, sollte spätestens in diesem Örtchen namens Aukrug ein Navigationsgerät im Auto haben. Denn: Können Sie erkennen, wohin die Straße hier führt?
Der späte Sieg des Winterreifens
Höchstens Tempo 70! Riesenidee, bei diesen Straßenverhältnissen. Der Frust über den Wintereinbruch könnte einen auf ganz blöde Gedanken bringen. Zum Beispiel könnte man ja, wenn die Autofahrt ohnehin eher zur Wintersport-Disziplin mutiert, die Straßenbegrenzung links für einen Riesenslalom nutzen. Wie gesagt: blöde Gedanken! Festzuhalten ist: Wer (noch) Winterreifen hat, ist klar im Vorteil.
Das Ei hat nicht hitzefrei
Der Brauch will es so, dass zu Ostern die Eier gefärbt werden. Das sieht auf der einen Seite hübsch aus, täuscht aber auf der anderen Seite über ein schweres Schicksal hinweg: Diese Eier hier sind mutmaßlich ausgeblasen, mit - zumeist - riechender Farbe bedeckt und dann der Winterkälte ausgesetzt worden. Das Huhn, das bekanntlich nur ein Ei am Tag zu legen vermag, kann das nicht gewollt haben!
Winterlandschaft, hier nicht in Öl
Da unsere Leser ja gebildet sind, wissen Sie sicher, dass Caspar David Friedrich 1811 das Bild "Winterlandschaft" vollendete. Es hat heute im Staatlichen Museum in Schwerin einen warmen Platz. Dieses Bild hier oben stammt - wie Sie sicher auch erkannt haben - nicht von dem Maler der deutschen Frühromantik, sondern vom dpa-Fotografen Daniel Reinhardt. Schön? Die einen sagen so, die anderen so.
Regen, ganz groß im Kommen
Und wer nun glaubt, dass er zu Ostern von - pardon - Scheißwetter verschont bleibt, nur weil bei ihm vor der Haustür kein Schnee liegt: weit gefehlt. Pfützen-Alarm überall, zum Beispiel hier in Nordrhein-Westfalen! Und, auch wenn es hier so aussieht: Ein Regentropfen kommt selten allein. So könnten Wetterkundler in diesen Tagen auch sagen: Für die Jahreszeit (Frühling) zu nass. Viel zu nass.
Auch kleine Tropfen heißen: Regen!
Haben wir schon gesagt, dass ein Regentropfen selten allein kommt? Ja? Das sieht hier - auf den Fotos des dpa-Fotografen Roland Weihrauch - schöner aus, als es eigentlich ist. Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung. Wer diesen Satz wirklich glaubt, der hat es zu Ostern nicht besser verdient! Er möge seine Gummistiefel anziehen. Oder sich gleich nasse Füße holen!
Zum Weglaufen
Auch die Agentur AFP hat schöne Wetterbilder, wie etwa dieses Foto eines tapferen Joggers im bayerischen Groebenzell, der sich von der nasskalten Stimmung am Morgen nicht abschrecken lässt. Wir wissen nicht, ob er einen Schritte-Zähler am Handgelenk trägt oder Musik beim Sport hört, aber wir hätten eine Idee, was man sich als Jogger bei den Temperaturen hierzulande wünschen würde - siehe Bild 9 ->
"Here comes the sun"
Unser Jogger von Bild 8 könnte zum Beispiel bis an das Ende von Deutschland laufen, dann durch Frankreich, dann übers Mittelmeer, bis er dann endlich angekommen ist auf Mallorca, wo es dieser Tage so wie oben aussieht. Er könnte sich dann an den Strand setzen und das schöne Beatles-Lied summen: "Here comes the sun (doo doo doo doo), and I say: It's all right." - Und damit: Schöne Ostern!