Ostafrikas 9/11
11. September 2009Der Tag, der Kenia veränderte
"An diesem Tag haben die Kenianer ihren arglosen Glauben an das Gute auf der Welt verloren. Sie haben gesehen, wie Terroristen mit einem Schlag das Leben unschuldiger Menschen auslöschen können", so Kenias Ministerpräsident Raila Odinga. Damals waren in Nairobi und Dar-es-Salaam fast zeitgleich zwei Autobomben explodiert. Die meisten Opfer gab es in Kenia: Auf dem Gelände der US-Botschaft in Nairobi starben mindestens 200 Menschen, insgesamt wurden in beiden Ländern rund 5000 Menschen verletzt. Zu den Anschlägen hatte sich das Terrornetzwerk al-Kaida bekannt. Die Attentate galten als erste große Terroranschläge al-Kaidas.
Gedenken an die Opfer
Heute befindet sich an der Stelle der Bombenexplosion in Nairobi eine grüne Gedenkstätte mit einer kleinen Kapelle. Eine Gedenktafel mit eingravierten Namen erinnert an die Opfer. Die Botschaft ist inzwischen umgezogen: die US-Regierung hat ein stark gesichertes Gebäude am Stadtrand von Nairobi errichtet. Auch in Tansania hat die US-Vertretung eine neue Adresse. Mit einem hochgesicherten Gebäudekomplex will man sich vor möglichen neuen Anschlägen schützen.
Kampf gegen den Terror
Vier Jahre nach den Attentaten auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania kam es in Nairobi zu weiteren Bombenattentaten: bei einem Anschlag auf ein Hotel in der Hafenstadt Mombasa wurden 16 israelische Urlauber getötet. 80 weitere Menschen wurden verletzt. Gleichzeitig wurde ein Flugzeug einer israelischen Gesellschaft nach dem Start in Mombasa mit Raketen beschossen. Sie verfehlten jedoch ihr Ziel. Doch der Kampf gegen den Terror ist in Kenia sowie in anderen Ländern der Region besonders schwierig, da sie kaum über eigene Ressourcen verfügen, um gegen Extremisten vorzugehen. Besonders die Länder am Horn von Afrika, zu dem auch Teile Kenias gehören, gelten als Rückzugsgebiete für Extremisten. Instabile politische Verhältnisse, die unzufriedene Bevölkerung und durchlässige Grenzen machen die Region für Terrorismus besonders empfänglich.
Autorin: Katrin Ogunsade
Redaktion: Klaudia Pape