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Oppositionspartei wird stärkste Kraft

9. Mai 2014

In Indonesien hat die Oppositionspartei PDI-P der früheren Präsidentin Megawati Sukarnoputri bei der Parlamentswahl die meisten Stimmen erhalten. Sie blieb allerdings hinter den Erwartungen zurück.

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Megawati Sukarnoputri (Foto: Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Wie die Wahlkommission in der indonesischen Hauptstadt Jakarta mitteilte, konnte die Partei PDI-P der früheren Präsidentin Megawati Sukarnoputri bei der Parlamentswahl vier Punkte zulegen und kommt auf 19 Prozent. Beobachter hatten der PDI-P ein Abschneiden deutlich über der 20-Prozent-Marke zugetraut.

Golkar, die Partei des früheren Diktators Suharto, blieb mit rund 15 Prozent zweitstärkste Kraft. Die Gerindra-Partei des früheren Generals Prabowo Subianto errang mit zwölf Prozent den dritten Rang. Dagegen fiel die Demokratische Partei von Präsident Susilo Bambang Yudhoyono von gut 20 auf knapp zehn Prozent zurück. Sein Ansehen hat im Zuge von Bestechungsskandalen gelitten. Die Wahlkommission hatte bis zum späten Freitagabend Stimmzettel ausgezählt, um die einmonatige Frist zur Verkündung des offiziellen Endergebnisses der Parlamentswahl vom 9. April einzuhalten.

Nach Ansicht von Beobachtern ist die Präsidentenwahl am 9. Juli wichtiger als die Parlamentswahl. Staatschef Yudhoyono darf dafür nicht wieder antreten. Als aussichtsreichster Kandidat gilt der Vertreter der PDI-P, der populäre Bürgermeister der Hauptstadt Jakarta, Joko Widodo. Er hat sich vor allem den Kampf gegen Korruption auf die Fahnen geschrieben.

Schon kurz nach der Parlamentswahl zeichnete sich ab, dass keine der Parteien 25 Prozent der Wählerstimmen beziehungsweise 20 Prozent der Parlamentssitze erreichen wird. Diese wären jedoch für die Nominierung eines eigenen Präsidentschaftskandidaten erforderlich. Demnach müssen Parteien eine Koalition bilden, um einen Bewerber für das höchste Staatsamt aufzustellen.

Analysten zeigten sich bereits kurz nach der Wahl überrascht über das relativ starke Abschneiden der islamistischen Parteien, die zusammen in den Nachwahlbefragungen auf mehr als 30 Prozent kamen. Zwar ist Indonesien das bevölkerungsreichste muslimische Land. In der Vergangenheit hatten aber Korruptionsskandale und das immer stärkere Auftreten moderater Parteien die Popularität der Islamisten in der Bevölkerung sinken lassen.

kle/rb (dpa, ape, kna, rtr)