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Politik

Oppositioneller in Simbabwe festgesetzt

22. August 2020

Job Sikhala war untergetaucht, weil sein Name auf einer Fahndungsliste stand. Nun griff die Polizei zu. Der Fall reiht sich ein in eine unrühmliche Serie.

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Job Sikhala nach einem Gerichtstermin in Harare (06.01.2018)
Job Sikhala (nach einem Gerichtstermin in Harare im Januar 2018)Bild: Getty Images/AFP/J. Njikizana

In Simbabwe ist erneut ein Regierungsgegner festgenommen worden. Dem Abgeordneten der MDC Alliance, Job Sikhala, werde Anstiftung zu öffentlicher Gewalt vorgeworfen, teilte die Partei mit. Noch an diesem Samstag solle er vor Gericht angehört werden. Dann werde auch über eine mögliche Freilassung gegen Kaution entschieden.

Sikhala hatte Ende Juli zu einer Demonstration gegen Korruption in den Reihen von Simbabwes Regierung aufgerufen. Als sein Name auf einer Fahndungsliste erschien, tauchte er unter. Nach Polizeiangaben wurde der Politiker und Rechtsanwalt am Freitag in der Hauptstadt Harare aufgegriffen. Die MDC Alliance bezeichnete die Festnahme als unrechtmäßig und verlangte, Sikhale sofort freizulassen.

Handschellen nach Demonstrationsaufruf

Die simbabwische Regierung geht zunehmend repressiv gegen Kritiker vor. Ende Juli waren bereits der Investigativjournalist Hopewell Chin'ono und der Oppositionspolitiker Jacob Ngarivhume festgenommen worden, weil sie - wie Sikhala - zu der Kundgebung im Juli aufgerufen hatten. Ngarivhume wurde derweil zum dritten Mal die Freilassung gegen Kaution verweigert.

In einem ungewöhnlichen Schritt hatte die katholische Bischofskonferenz in Simbabwe die Regierung vor einer Woche scharf kritisiert. Sie betrachte jeden als Feind, der eine andere Meinung vertrete, schrieben die Bischöfe in einem Hirtenbrief. Zudem habe die Korruption im Land ein alarmierendes Ausmaß angenommen.

Die Staatsführung forderte daraufhin eine Klärung vonseiten des Vatikans. Informationsministerin Monica Mutsvangwa bezeichnte den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Robert Ndlovu, als "bösartig". Die Regierung in Harare steht vor allem wegen der verheerenden Wirtschaftslage, des maroden Gesundheitssystems und der Ausbreitung des Coronavirus massiv unter Druck.

jj/AR (epd, afp, rtr)