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"Ein Job für Afrikaner"

1. Juli 2013

US-Präsident Obama will ein neues Kapitel in den Beziehungen zu Afrika aufschlagen. Seine Botschaft bei einer Grundsatzrede in Kapstadt: Die Afrikaner müssen ihr Schicksal mehr in die eigenen Hände nehmen.

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Barack Obama bei seiner Rede in Kapstadt (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Barack Obama hat die Regierungen in Afrika zu demokratischem Wandel und guter Regierungsführung aufgefordert. Die Geschichte zeige, dass "Fortschritt nur dort möglich ist, wo Regierungen ihrem Volk dienen und nicht umgekehrt", sagte der US-Präsident vor mehr als tausend meist jungen Zuhörern an Universität von Kapstadt. In ganz Afrika seien dieselben Institutionen, die das "Rückgrat der Demokratie" sein sollten, "allzu oft mit der Fäulnis der Korruption infiziert".

Obama hielt seine politische Grundsatzrede am selben Ort, an dem 1966 der damalige US-Präsident John F. Kennedy in einer vielbeachteten Ansprache zum Kampf gegen "die rassistische Ungleichheit der Apartheid" aufgerufen hatte. Obama meinte, Südafrika habe die Welt gelehrt, dass brutales Vorgehen wie "Bestehlen, Töten oder Entrechten anderer" nicht funktioniere.

Chancen statt Leiden

Solange Afrika "von Krieg und Chaos verwüstet wird", könnten Fortschritt und Demokratie nicht Fuß fassen, so Obama weiter. An zu vielen Orten von Mali bis Somalia regierten Furcht und "sinnloser Terrorismus". Die USA könnten all diese "Tragödien" nicht allein stoppen und das werde auch nicht erwartet. "Das ist ein Job für Afrikaner", denen die USA aber helfen würden, versprach der amerikanische Präsident.

Afrika befinde sich derzeit in einem "historischen Wandel", meinte Obama. Der Kontinent stehe in den Augen der Welt nicht mehr nur für Leiden und Konflikte, sondern für neue Chancen für Zusammenarbeit und Investitionen. Die Wirtschaft Afrikas entwickle sich seit Jahren beeindruckend stark. Eine wachsende Mittelklasse und eine bessere Gesundheitsversorgung seien dafür ein deutlicher Beleg. Allerdings komme der Fortschritt nicht allen zugute. So gehe Afrikas Entwicklung an zu vielen Armen in den Slums vorbei.

Mission: Elektrifizierung

Obama machte im Kern klar, dass die einstige Entwicklungshilfe zunehmend von einer neuen Partnerschaft abgelöst werden sollte, bei der auch private Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen. Als ein konkretes Beispiel kündigte er ein neues Programm zum Ausbau des Energiesektors an. Der Anteil der Afrikaner, die elektrischen Strom haben, solle innerhalb von fünf Jahren verdoppelt werden. Dazu würden die USA sieben Milliarden Dollar (5,4 Milliarden Euro) investieren. Hinzu kämen neun Milliarden Dollar aus dem Privatsektor. Derzeit lebten zwei Drittel der Afrikaner ohne elektrischen Strom. Zugleich lud Obama die Staats- und Regierungschefs der Länder südlich der Sahara für kommendes Jahr zu einem Gipfel nach Washington ein.

Inzwischen ist Obama im ostafrikanischen Tansania eingetroffen - der letzten Station seiner einwöchigen Afrikareise. Vor Südafrika hatte er bereits den Senegal besucht.

wa/qu (afp, dpa)