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Politik

Afrika lacht über US-Wahlen

Daniel Pelz
27. Oktober 2016

Wahlbetrug, Stimmenkauf und ein Kandidat, der das Wahlergebnis nicht akzeptiert. Auf Twitter stellen sich Afrikaner vor, wie die US-Wahlen ablaufen würden - wenn sie in Afrika stattfänden.

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Screenshot Twitter Chimankpam #Nov8AfricanEdition
Bild: Twitter/Chimankpam

Simbabwes Staatschef Robert Mugabe weiß für die Krise in den USA natürlich eine Lösung. Das Land steht kurz davor, in Gewalt und Chaos zu versinken. Hillary Clinton und Donald Trump sollen sich die Macht in den USA teilen, meint der greise Diktator.

Der Ratschlag könnte wirklich von ihm stammen. Nach den Wahlen 2008 musste Mugabe seinen ungeliebten Rivalen Morgan Tsvangirai zum Premierminister machen. Aber: Der Tweet ist frei erfunden. Was unter dem Hashtag #Nov8AfricanEdition getwittert wird, gehört bei vielen Wahlen in Afrika zur Realität. Aber dass der Südsudan wirklich aufgrund von Wahlgewalt seine Staatsbürger aus den USA evakuiert, afrikanische Journalisten keine Einreisevisa bekommen und beide Spitzenkandidaten Wähler mit Cola und Hamburgern bestechen - in den USA zum Glück nicht vorstellbar.

Oder doch? Donald Trump hat den Urheber des Hashtags inspiriert. Mit seiner Drohung, er würde die Wahl bei einer Niederlage vielleicht nicht anerkennen. Amara Nwankpa aus Nigeria kam das bekannt vor. 

"Das klang wie etwas, was wir vor einer Wahl in Afrika - vor allem in Nigeria - erwarten würden", erzählt der frühere Wahlbeobachter im DW-Gespräch. "Dass aber in den USA über Themen wie Wahlmanipulationen diskutiert wird, amüsiert uns", so Nwankpa.

Vor allem Nigerianer machen bei #Nov8AfricanEdition mit. Darunter der prominente Satiriker Elnathan John. Aber auch der Sicherheitsexperte Ryan Cummings - ein gern gesehener Interviewpartner bei der Deutschen Welle und anderen Medien. Vor allem wenn es um Terrorgruppen im Sahel oder die Krise in Nordnigeria geht.

Trotz der Parallelen zu zahlreichen Wahlen wie in Kenia 2007, Simbabwe 2008 oder Nigeria 2003:  es gibt auch Kritik an #Nov8AfricanEdition. Zum Beispiel von Joe Abah. Laut Twitter-Profil Direktor im Büro von Nigerias Präsident Muhammadu Buhari.

Hashtag-Initiator Amara Nwankpa lässt das kalt. "Dies hier ist Satire und ich glaube, das versteht auch jeder. Aber die Realität in Afrika ist schlimmer als die Satire", sagt Nwankpa. "In der Realität brauchen wir mehr Transparenz und mehr Integrität bei unseren Wahlen. Das kann man nicht wegdiskutieren. "