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Noroviren legen Hotelschiff lahm

8. Dezember 2012

Der Notruf kam vom Rheinufer in Wiesbaden: Dort wurde ein niederländisches Flusskreuzfahrtschiff mit 67 Erkrankten unter Quarantäne gestellt. Nach längerer Suche fanden Ärzte die Ursache für die Erkrankungen.

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Das Fluss-Kreuzfahrtschiff "Bellriva" der niederlaendischen Cruiselines Nijmegen Holding BV liegt am Samstag (08.12.12) auf dem Rhein bei Wiesbaden an einem Anleger. Foto: dapd
Bild: dapd

Am Nachmittag war das Rätselraten beendet. Ursache für die Magen-Darm-Erkrankungen auf dem Hotelschiff "MS Bellriva" ist das hoch ansteckende Norovirus. Das hätten medizinische Untersuchungen ergeben, sagte der Wiesbadener Gesundheitsdezernent, Arno Goßmann. An dem Virus seien 67 Reisende erkrankt. Vier von ihnen seien in ein Krankenhaus gebracht worden.

Am späten Freitagabend wurde das niederländische Schiff, das im Wiesbadener Stadtteil Biebrich angelegt hatte, wegen der vielen Krankheitsfälle unter Quarantäne gestellt. Am Samstagnachmittag wurde die Quarantäne wieder aufgehoben, wie Goßmann mitteilte. Noroviren gehören zu den häufigsten Erregern für plötzlich auftretenden Brechdurchfall. Noroviren sind leicht übertragbar und weltweit verbreitet.

Infusionen an Bord

Zunächst waren die Einsatzkräfte von vier und später dann von mindestens 30 Erkrankten ausgegangen - im Laufe des Samstagmorgen kletterte die Zahl weiter auf mehr als 60. Insgesamt befinden sich laut Feuerwehrsprecher 145 Passagiere und 42 Crewmitglieder auf dem Schiff. "Die Betroffenen wurden unter anderem mit Infusionen versorgt", sagte ein Feuerwehrsprecher.

60 Einsatzkräfte, darunter drei Notärzte, Veterinärmediziner und Vertreter des Gesundheitsamtes, waren im Einsatz. Das Schiff sei so umfunktioniert worden, dass die Erkrankten medizinisch betreut werden können, ergänzte ein Feuerwehrsprecher.

Vorher auf dem Weihnachtsmarkt

Ein Teil der Passagiere hatte laut Feuerwehr am Freitagabend einen Weihnachtsmarkt besucht. Ob es einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung und dem Bummel über den Markt gebe, könne nicht gesagt werden. Vielmehr sei zu vermuten, dass die Ursache für die kurzfristige Erkrankung auf dem Schiff liege, da bereits Nachforschungen im Umland angestellt worden seien und nichts ergeben hätten.

ml/sti/kle (dapd, dpa, afp)