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Nordkorea wittert ein Komplott

14. April 2013

Nordkorea hält an seinem starren Kurs fest. Ein neues Gesprächsangebot Südkoreas wurde scharf zurückgewiesen. Der Vorschlag sei ein "hinterhältiges Komplott" und eine leere Geste.

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Nordkorea, Soldaten auf der Insel Yalu, REUTERS- Foto
Bild: Reuters

Tatsächlich wolle der Süden seine wahre Absicht verbergen, in den Norden einzumarschieren, hieß es aus Pjöngjang. Südkorea hatte in den vergangenen Tagen mehrfach seine grundsätzliche Bereitschaft zu einem Dialog mit dem kommunistischen und international nahezu völlig isolierten Nachbarn betont.

So hatte Vereinigungsministers Ryoo Kihl Jae den Norden zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgerufen, auch um den Betrieb in dem Industriekomplex in der grenznahen nordkoreanischen Stadt Kaesong wieder zu normalisieren. Nordkorea hatte zunächst Arbeitern des Nachbarlandes die Einreise in die gemeinsam von beiden Staaten betriebene Sonderwirtschaftszone untersagt. Anschließend zog Pjöngjang seine eigenen rund 53.000 Arbeiter aus dem Industriekomplex ab.

Die Räder stehen still

Die Produktion steht dort seit dem vergangenen Dienstag still. Dies dokumentiert, wie schwer die aktuelle Krise zwischen den beiden koreanischen Nachbarstaaten ist. Immerhin hat seit der Einrichtung der Sonderwirtschaftszone im Jahr 2004 der Komplex bislang fast jede Krise zwischen den verfeindeten Nachbarstaaten überstanden.

Alarmiert durch die wiederholten Kriegsdrohungen aus Pjöngjang haben die USA die politischen Schwergewichte Asiens auf einen vereinten Widerstand gegen Nordkoreas Atom-Ambitionen eingeschworen. Neben den US-Verbündeten Südkorea und Japan demonstrierte dabei auch China zumindest im Ansatz Einigkeit mit US-Außenminister John Kerry, der auf seiner ersten offiziellen Reise in die Volksrepublik die nukleare Abrüstung der koreanischen Halbinsel forderte. Dies sei für die gesamte Welt von besonderer Bedeutung, sagte Kerry am Samstag in Peking. Die chinesische Regierung äußerte sich ähnlich und betonte, der Konflikt müsse im friedlichen Dialog mit Nordkorea gelöst werden.

US-Außenminister John Kerry und sein japanischer Amtskollege Fumio Kishida, Foto: REUTERS/
Auf einer Linie: Außenminister Kerry und sein japanischer Amtskollege Fumio KishidaBild: Reuters

Am Sonntag reiste Kerry nach Japan. Wie schon zum Auftakt seiner Visite in Südkorea stärkte Kerry angesichts des wochenlangen Säbelrasselns aus Nordkorea auch hier dem Verbündeten den Rücken. In einem Gespräch mit seinem japanischen Amtskollegen Fumio Kishida versicherte Kerry, die USA stünden an der Seite Japans. Ministerpräsident Shinzo Abe hatte schon vor dem Besuch Kerrys die harte Haltung seines Landes gegenüber Nordkorea deutlich gemacht: "Wir müssen ihnen klarmachen, dass ihnen ihr provokatives Verhalten absolut nichts nützen wird."

Japan will nicht zur Zielscheibe werden

Japan ist weniger als 1000 Kilometer von Nordkorea entfernt und könnte damit leicht von nordkoreanischen Mittelstrecken-Raketen getroffen werden. Vorbeugend hat die Regierung in Tokio heimischen Medienberichten zufolge Kriegsschiffe mit Raketenabfang-Anlagen ins Japanische Meer geschickt. In Tokio sind bereits vor Tagen Patriot-Abwehrsysteme installiert worden.

haz/rb (dpa, afp, rtr)