Nordkorea gibt sich gesprächsbereit
13. Mai 2017"Wir werden einen Dialog haben, wenn die Bedingungen dafür gegeben sind", sagte die Generaldirektorin für die US-Beziehungen im Außenministerium Nordkoreas, Choe Son Hui (Artikelbild), bei einem Zwischenstopp auf der Heimreise in Peking. Die Diplomatin reagierte damit auf die Frage von Journalisten, ob Nordkorea daran arbeite, Gespräche mit Vertretern der US-Regierung vorzubereiten. Choe hatte sich zuvor bei einem Besuch in Norwegen - japanischen Medien zufolge - mit ehemaligen US-Behördenvertretern getroffen, angeblich mit Sicherheits- und Abrüstungsexperten. Solche Treffen gab es in der Vergangenheit immer wieder als Kontaktmöglichkeit zwischen dem international isolierten Nordkorea und den USA.
Auf China setzen
Der Konflikt um Nordkoreas Atomprogramm hatte sich zuletzt verschärft. US-Präsident Donald Trump schloss aber ein militärisches Vorgehen nicht aus und entsandte einen Flugzeugträger in die Region. Kürzlich erklärte er sich aber auch grundsätzlich zu einem Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un bereit. Dies wurde jedoch später von einem Präsidentensprecher relativiert. Ansonsten setzt der Mann im Weißen Haus vor allem auf Nordkoreas einzigen Verbündeten China, um die kommunistische Führung in Pjöngjang zum Einlenken zu bewegen.
Bis in die USA
Unklar ist, ob das neue Gesprächsangebot Nordkoreas auch mögliche Verhandlungen über das nordkoreanische Atomprogramm beinhaltet. Bislang hat es Nordkorea kategorisch abgelehnt, Schritte zum Abbau des Programms zu unternehmen. Die USA verlangen von Kim den Verzicht auf das Atomprogramm, das in der gesamten Region als Bedrohung angesehen wird. Nordkorea arbeitet an der Entwicklung von Raketen, die einen Atomsprengkopf bis in die USA tragen können.
ml/nin (rtr, dpa)