Nochmal 90 Minuten durchhalten
17. Dezember 2015"Endlich Winterpause", sagen die einen. "Winterpause, warum ausgerechnet jetzt?", fragen die anderen. Fakt ist: Nur noch 90 Minuten Bundesliga-Fußball stehen in diesem Jahr an, dann werden die Klubs in den Weihnachtsurlaub und die Winterpause geschickt - ob sie das nun wollen oder nicht.
Eine Mannschaft, die die Pause regelrecht herbeisehnt, ist Borussia Mönchengladbach. Die Gladbacher gehen nach anstrengender Hinrunde sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch und mussten in den vergangenen drei Pflichtspielen erheblich Federn lassen. Beim 2:4 in der Champions League in Manchester, dem 0:5 in der Liga in Leverkusen und der 3:4-Pokalpleite zu Hause gegen Bremen fielen 11 von 13 Gegentoren in der 2. Halbzeit - ein Zeichen für den Substanzverlust der Fohlen-Elf, die zuvor unter ihrem neuen Trainer André Schubert elf Bundesliga-Spiele lang ungeschlagen geblieben war.
"Wir haben Bremen mit Fehlern die Tore ermöglicht. Das hat auch mit Mangel an geistiger Frische zu tun", sagte Sportdirektor Max Eberl nach dem Aus im DFB-Pokal. Am Sonntag geht es gegen Aufsteiger Darmstadt 98 nun noch ein letztes Mal auf den Rasen (Anstoß 17:30 Uhr MEZ), dann darf ausgeruht werden.
Guardiola vor dem Abschied, Ribéry schwerer verletzt
Auch die Spieler von Tabellenführer und Rekordmeister Bayern München werden froh sein, wenn sie vor dem Weihnachtsbaum ein paar Tage lang die Füße hochlegen können. Nachdem der FC Bayern bis vor einigen Wochen noch brillierte und jeden Gegner chancenlos zurückließ, kam der Motor zuletzt ein wenig ins Stottern. Ein 2:0-Arbeitssieg in der Liga gegen Ingolstadt und ein nicht minder mühsames 1:0 im Pokal gegen Darmstadt sprechen für sich.
In den Weihnachtsferien könnten die Bayern-Spieler dann außerdem erfahren, dass sie demnächst von einem anderen Trainer angeleitet werden. Bei Pep Guardiola verdichten sich die Anzeichen, dass er den Klub im Sommer verlassen wird. Bevor es aber so weit ist, steht am Samstag bei Hannover 96 die letzte Partie einer beeindruckend erfolgreichen Halbserie an (Anstoß 15:30 Uhr).
Ein weiterer Wermutstropfen neben der Causa Guardiola vor den Festtagen: Die Muskelverletzung von Franck Ribéry im linken Oberschenkel ist schwerer als erwartet: Nach einem Bericht des Fachmagazins "kicker" hat der 32-Jährige einen Muskelbündelriss erlitten und muss eine Pause von rund acht Wochen einlegen. Damit würde Ribéry den Trainingsauftakt am 4. Januar verpassen und im Trainingslager in Katar vom 6. Januar an nicht belastbar sein.
Hertha will Lauf fortsetzen
Anders als in Mönchengladbach und München ist die Lage bei Mannschaften wie Hertha BSC oder Bayer 04 Leverkusen. Die Hertha hat sich durch eine Erfolgsserie von vier Siegen innerhalb der vergangenen fünf Partien auf Platz drei vorgeschoben. Gewinnen die Berliner auch am Sonntag gegen den FSV Mainz 05 (Anstoß 15:30 Uhr), überwintern sie hinter den Bayern und dem BVB - sogar ein Unentschieden würde dazu schon reichen.
Auch Bayer Leverkusen hat scheinbar den Schalter pünktlich zum Ende der Hinrunde umgelegt. Nach schwankenden Leistungen in den ersten 15 Saisonspielen, stellte der 5:0-Kantersieg gegen Mönchengladbach eine Wende dar. Bayer-Coach Roger Schmidt setzte endlich auf das Sturmduo Stefan Kießling/Chicharito und wurde belohnt. Die beiden Angreifer harmonierten hervorragend und waren auch im DFB-Pokal in Unterhaching wieder gemeinsam erfolgreich. "Man merkt, dass die beiden gerne zusammenspielen", sagte Schmidt und lobte: "Wir haben jetzt innerhalb einer Woche in der Liga, im Pokal und in der Champions League ein gutes Gesicht gezeigt."
Mit einem weiteren Erfolg am Samstag beim FC Ingolstadt (Anstoß 15:30 Uhr) könnte die teilweise enttäuschende Hinrunde doch noch zu einem versöhnlichen Ende geführt werden. Dann aber werden die Weihnachtsferien den Lauf der Werkself zwangsläufig unterbrechen.
Letzte Chance für Kramny
Den Auftakt zum 17. Spieltag macht am Freitagabend die Partie FC Schalke 04 gegen 1899 Hoffenheim (Anstoß 20:30 Uhr). Am Samstagnachmittag empfängt der Hamburger SV den FC Augsburg, Eintracht Frankfurt spielt gegen Werder Bremen. Außerdem bekommt der 1. FC Köln zum Hinrundenabschluss mit Borussia Dortmund eine schwere Aufgabe gestellt (Anstoß jeweils 15:30 Uhr). Am Samstagabend sitzt beim Spiel VfB Stuttgart gegen den VfL Wolfsburg VfB-Interimstrainer Jürgen Kramny zum vorerst letzten Mal auf der Stuttgarter Bank (Anstoß 18:30 Uhr).
Alle Spiele des 17. Spieltags können Sie in unserem DW-Liveticker mitverfolgen. Wir starten jeweils eine Viertelstunde vor Anpfiff. Los geht es am Freitagabend um 20:15 Uhr MEZ auf Schalke.