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Noch mehr Tote nach Tropensturm

9. August 2016

Er war ist der bislang schwerste Sturm der aktuellen Hurrikansaison - mit verheerenden Folgen: In Mexiko starben mindestens 45 Menschen. Schlammlawinen rissen Häuser mit sich, Flüsse wurden zu reißenden Fluten.

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Eine durch eine Schlammlawine zerstörte Kirche in Mexiko (Foto: rtr)
Bild: Reuters/H.Romero

Im Südosten Mexikos brachte starker Regen in den Ausläufern des Tropensturms "Earl" die Erde ins Rutschen, die Schlammlawinen rissen Menschen und Häuser mit sich fort. Allein im Bundesstaat Puebla, südlich der Hauptstadt Mexiko-Stadt, seien 32 Menschen ums Leben gekommen, teilte Gouverneur Rafael Moreno Valle mit. Im benachbarten Veracruz gab es nach Angaben des Zivilschutzes 13 Tote. 18 Gemeinden waren durch Erdrutsche und über die Ufer getretene Flüsse von der Außenwelt abgeschnitten.

"Nicht mit Worten zu beschreiben"

Das Innenministerium erklärte für drei Gemeinden in Puebla den Notstand. Damit wurden Mittel aus einem Notfallfonds freigegeben. "Es ist ein schwerer Tag für die Menschen in Puebla. Es lässt sich nicht mit Worten beschreiben. Danke an alle, die helfen", sagte Gouverneur Valle. Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto kondolierte den Angehörigen der Opfer.

Laut Behördenangaben hatte es in der Gemeinde Huauchinango - 140 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt - innerhalb von 24 Stunden so stark und viel geregnet wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In der 15 Kilometer entfernten Ortschaft Tlaola wurden Häuser und Wohnungen von mindestens 2000 Menschen schwer beschädigt. Sie mussten in Notunterkünften untergebracht werden. Zwei Brücken über den Fluss Necaxa brachen zusammen. Nach Behördenangaben kam es immer wieder zu Stromausfällen.

Nach "Earl" kommt "Javier"

Mit Hurrikanstärke war "Earl" in der vergangenen Woche auf Belize getroffen. Am Wochenende schwächte er sich auf seinem Weg über das Festland zwar zu einem tropischen Tiefdruckgebiet ab, brachte aber starken Regen nach Mexiko.

Ein Mann zeigt sein zerstörtes Haus in San Miguel Xaltepec im mexikanischen Bundesstaat Puebla (Foto: rtr)
Ein Mann zeigt sein zerstörtes Haus in San Miguel Xaltepec im mexikanischen Bundesstaat PueblaBild: Reuters/H.Romero

Und es droht bereits das nächste Unheil: Über dem Pazifik zieht der Tropensturm "Javier" auf die Küste des Bundesstaates Baja California Sur zu, mit Windgeschwindigkeiten von rund 95 Stundenkilometern. Die Behörden gehen davon aus, dass der Sturm in der Nacht zu Dienstag (Ortszeit) auf die Südspitze der Halbinsel treffen wird. Niedrig liegende Ortschaften wurden bereits evakuiert.

Neue Feuer in Kalifornien

Unterdessen wüten im an Mexiko angrenzenden US-Bundesstaat Kalifornien neue Waldbrände. Die Flammen lodern in den San Bernardino Bergen im Osten der Millionenmetropole Los Angeles. Die Rauchschwaden ziehen über die Mojave Wüste bis nach Las Vegas. Hunderte Feuerwehrleute sind im Einsatz. Mehr als 370 Häuser wurden evakuiert, weiteren 5000 könnte eine Räumung drohen. Die Brände waren am Sonntag aus noch unbekannter Ursache ausgebrochen.

Flammen lodern in der Nähe des Silverwood Lake in San Bernardino in die Höhe (Foto: rtr)
In den San Bernardino Mountains in Kalifornien wüten nun auch WaldbrändeBild: Reuters/P.T. Fallon

Auch die aktuelle größten Waldbrände an der kalifornischen Küste bei Big Sur, südlich von San Jose, wüten weiter. Nach knapp drei Wochen haben die rund 5000 Einsatzkräfte etwa die Hälfte der Brände unter Kontrolle. Dabei setzen die Feuerwehrleute selbst Flammen gegen die Feuer ein: Um zu verhindern, dass sich große Brandherde vereinen, werden gezielt Schneisen in die Vegetation gebrannt.

cw/ml (dpa, ape)