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Niebel stärkt Sierra Leone den Rücken

7. August 2012

Vier Tage hält sich Entwicklungsminister Niebel in Westafrika auf. Zum Auftakt nahm er in Sierra Leone Gespräche mit der Staatsführung auf. Dabei geht es vor allem darum, die Stabilität in der Region zu stärken.

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Der Bundesminister fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel (Foto: dapd)
Dirk NiebelBild: dapd

Im Vorfeld seines Westafrika-Besuchs erklärte der Bun­des­mi­nis­ter für wirt­schaft­liche Zu­sam­men­ar­beit und Ent­wick­lung, Dirk Niebel: "Diese Reise führt in eine bri­sante Region – und in Länder, die zu den ärmsten der Welt ge­hören. Umso wich­tiger ist es, diese Staaten nicht aus dem Blick zu ver­lieren und sie in ihrem Be­mühen um demo­kra­tische Struk­turen ent­schlos­sen zu unter­stüt­zen." Über die Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit in Sierra Leone und Burkina Faso leiste Deutschland "auch einen Bei­trag zur re­gio­nalen Sta­bi­li­tät in West­afrika". Be­glei­tet wird der FDP-Politiker von einer Dele­ga­tion aus Mit­glie­dern des Deutschen Bun­des­tages, Ver­tre­tern der Zivil­ge­sell­schaft und der deutschen Wirtschaft.

Sierra Leone und Bur­kina Faso zäh­len zu den am wenigsten ent­wick­elten Staaten welt­weit und be­legen Plätze weit hinten im Index der Vereinten Nationen zur mensch­lichen Entwicklung. In Sierra Leone leben mehr als zwei Drittel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze von einem US-Dollar pro Tag. Das Land hat weltweit die dritthöchste Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren. Es leidet immer noch unter den Auswirkungen des blutigen Bürgerkriegs, bei dem von 1991 bis 2002 weite Teile der Infrastruktur zerstört worden waren. Etwa 70 Prozent der jungen Menschen in Sierra Leone sind arbeitslos oder unterbeschäftigt.

Gespräche in Freetown und Besuch im Camp

Im Gespräch mit Staats­prä­si­dent Ernest Bai Koroma in Freetown betonte Niebel, die für den 17. November geplanten Parlaments- und Präsidentenwahlen in Sierra Leone seien für die Stabilität ganz Westafrikas von Bedeutung. "Wir wollen, dass die Wahlen frei, fair, transparent und friedlich ablaufen", fügte der FDP-Minister hinzu. Niebel hob auch die Bemühungen der Regierung im Kampf gegen Korruption auf dem Rohstoffsektor hervor. Mit deutscher Unterstützung wurde ein transparentes elektronisches Managementsystem für Bergbaukonzessionen aufgebaut. Seit einigen Monaten ist es im Internet öffentlich zugänglich. Das neue Instrument soll helfen, die Staatseinnahmen zu erhöhen und Korruption in der Verwaltung zu bekämpfen.

Erst vor wenigen Tagen hatte der Vorstand der Deutschen Welthungerhilfe, Mathias Mogge, Sierra Leone bescheinigt, es sei nach dem Ende des Bürgerkriegs 2002 trotz der großen Armut der Bevölkerung "auf einem wirklichen Erfolgspfad". Es gebe Investoreninteresse etwa im Bergbau oder bei landwirtschaftlichen Großprojekten, sagte Mogge, der Niebel auf der Reise begleitet, der Deutschen Presse-Agentur. Wichtig sei, dass gerade für die arme Bevölkerung Arbeitsplätze geschaffen und die Menschen an der Planung beteiligt würden, "und darauf sollte der Minister durchaus auch drängen."

Der Präsident von Sierra Leone, Ernest Bai Koroma (Foto: Reuters)
Der Präsident von Sierra Leone, Ernest Bai KoromaBild: Reuters

Gespräche auch in Ouagadougou

Zweite Station der Reise Niebels ist Burkina Faso. In der Hauptstadt Ouaga­dougou sind neben Ge­sprächen mit Ver­tre­tern aus Poli­tik und Zivil­ge­sell­schaft weitere Besuche ent­wick­lungs­politischer Pro­jekte vorgesehen. Burkina Faso spielt eine aktive Ver­mittler­rolle in der aktuellen Krise in Mali. Zur gleichen Zeit kämpft das Land selbst mit den Aus­wirkungen des Kon­fliktes im Nach­bar­land, weil Tausende Malier nach Burkina Faso geflohen sind. Dazu kommt eine akute Nah­rungs­mit­tel­krise im Inland.

kle/se (dpa, bmz.de)