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NFL-Star Rice wegen Prügelattacke entlassen

Stefan Nestler9. September 2014

Die Baltimore Ravens trennen sich von ihrem Starspieler Ray Rice. Grund ist ein neues Video, das zeigt, wie er seine damalige Verlobte verprügelt. Auch die NFL zieht Konsequenzen.

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Football-Star Ray Rice
Bild: Getty Images/R. Carr

Ray Rice werde auf Grundlage des neu aufgetauchten Videos auf unbestimmte Zeit gesperrt, teilte die National Football League (NFL) mit. Die Baltimore Ravens entließen ihren 27 Jahre alten Running Back. "Wir haben dieses Video nun zum ersten Mal gesehen. Das hat die Dinge verändert", sagte Ravens-Coach John Harbaugh nach einem Treffen der Clubspitze. Ein Internet-Klatschportal hatte das Video ins Netz gestellt. Es zeigt, wie Rice seine damalige Verlobte und heutige Ehefrau im Fahrstuhl eines Spielcasinos in Atlantic City bewusstlos schlägt. Der Vorfall ereignete sich im vergangenen Februar. Kurz darauf hatte das Paar geheiratet. Vor Monaten war bereits ein Hotelvideo aufgetaucht, auf dem zu sehen war, wie Rice seine Verlobte aus dem Aufzug zog. Was genau dort passiert war, war auf dieser Aufnahme im Dunkeln allerdings im Dunkeln geblieben. Die NFL hatte Rice im Sommer lediglich für zwei Spiele gesperrt.

Kein Einzelfall

Sogar Präsident Barack Obama meldete sich jetzt zu Wort. Häusliche Gewalt sei "verächtlich und nicht hinnehmbar", ließ Obama über seinen Sprecher mitteilen. Die Prügelattacke von Ray Rice ist kein Einzelfall. In der vergangenen Woche wurde Ray McDonald, Verteidiger des NFL-Klubs San Francisco 49ers festgenommen. Er soll seine schwangere Freundin bei einer Geburtstagsfeier misshandelt haben. Die Polizei berichtete von Blutergüssen am Hals und an den Armen der Frau. McDonald kam gegen Zahlung einer Kaution von 25.000 Dollar auf freien Fuß. Laut US-Presseberichten wurden seit dem Jahr 2000 rund 180 NFL-Profis wegen Körperverletzung und Gewalt gegen Frauen festgenommen.

Lebenslange Sperre erst im Wiederholungsfall

Der National Football League wurde vorgeworfen, vor dem Problem die Augen zu verschließen. Als Reaktion auf die Kritik hatte die NFL in der vergangenen Woche angekündigt, dass Profis beim ersten Fall häuslicher Gewalt künftig für sechs Spiele und im Wiederholungsfall lebenslang gesperrt würden. Auch in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA und der Baseball-Liga MLG fielen in der Vergangenheit immer wieder Spieler durch Gewalt gegen Frauen auf. So wurde Anfang August Basketball-Star Greg Oden vom NBA-Vizemeister Miami Heat festgenommen, nachdem er seine Ex-Freundin verprügelt hatte. Der 26-Jährige wurde wegen schwerer Körperverletzung angeklagt.

sn/al (dpa, sid, Die Welt)

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