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New Yorker jubeln dem Papst zu

26. September 2015

Wie einen Rockstar feiern die Bürger der US-Metropole New York Papst Franziskus. Passend dazu bringt das Oberhaupt der katholischen Kirche ein Album mit Liedern heraus.

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Begeisterter Empfang für den Papst im Central Park in New York (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Zehntausende New Yorker haben Papst Franziskus bei seinem Besuch der US-Metropole im Central Park einen begeisterten Empfang bereitet (Artikelbild). Als der weiße Papst-Jeep in den Park einbog, brach ohrenbetäubender Jubel aus, der das katholische Kirchenoberhaupt entlang seiner Route begleitete.

Die Parade war von enormen Sicherheitsmaßnahmen begleitet. Die Polizei räumte ein, von dem massiven Andrang überwältigt worden zu sein. Viele tausend New Yorker blieben in den Schlangen an den Kontrollen stecken. Bürgermeister Bill de Blasio hatte sich für die nachträglich ins Programm genommene Fahrt durch den Central Park stark gemacht, um möglichst vielen Menschen Gelegenheit zu geben, Franziskus persönlich zu erleben.

Papst Franziskus feiert eine Messe im Madison Square Garden in New York
Der Papst feiert eine Messe im Madison Square GardenBild: Reuters

Bei einer anschließenden Messe im Madison Square Garden wies der Papst vor rund 20.000 Gläubigen auf das Leben vieler Menschen an den Rändern der Gesellschaft in Städten wie New York hin. "Großstädte verbergen die Gesichter all jener Menschen, die scheinbar keine Bürgerschaft haben oder Bürger zweiter Klasse sind", sagte er.

Besuch der 9/11-Gedenkstätte

Zuvor hatte der Papst auf dem Nachhaltigkeitsgipfel der Vereinten Nationen in New York gesprochen und anschließend die Gedenkstätte für die Opfer der Terroranschläge des 11. September 2001 besucht. Am Ground Zero in Manhattan rief er die Kulturen und Religionen der Welt zum Schulterschluss gegen Gewalt und Terror auf. "Gemeinsam sind wir aufgerufen, zu jedem Versuch, Uniformität aufzuzwingen, 'Nein' zu sagen und hingegen 'Ja' zu sagen zu einer akzeptierten und versöhnten Verschiedenheit." Der Papst traf sich in dem Gedenkmuseum zudem mit Angehörigen von Opfern und betete gemeinsam mit Vertretern verschiedener Religionen.

Beim Besuch einer katholischen Mittelschule im New Yorker Stadtteil Harlem forderte Franziskus Chancengleichheit für die Kinder von Migranten. Kinder hätten das Recht auf Bildung und den Traum von einer besseren Welt.

Selfies mit dem Pontifex

Die Schüler, mehrheitlich Afroamerikaner und Kinder lateinamerikanischer Einwanderer, streckten ihre Hände nach Franziskus aus. Einige schafften es, ein Selfie mit dem 78-jährigen Kirchenoberhaupt aufzunehmen. "Heiliger Vater, wir lieben Dich", sangen die Schüler. Franziskus zitierte in einer kurzen Ansprache den schwarzen US-Bürgerrechtler Martin Luther King. "Er hat einmal gesagt: Ich habe einen Traum", erklärte der Papst. "Sein Traum war, dass viele Kinder wie ihr Zugang zu Bildung haben können. Er träumte, dass viele Jungen und Mädchen wie ihr die Köpfe in Würde hochhalten können."

Der Papst war am Dienstag zu seinem ersten Besuch in den USA eingetroffen, am Mittwoch wurde er von Präsident Barack Obama mit militärischen Ehren im Weißen Haus empfangen. Am Donnerstag hielt Franziskus als erstes katholisches Kirchenoberhaupt eine Rede vor dem US-Kongress. Letzte Station der Papst-Reise ist am Wochenende das Weltfamilientreffen in Philadelphia.

Papst-CD "Wake up"

Derweil kündigte ein Online-Vertriebsunternehmen die Veröffentlichung des vom Vatikan abgesegneten Albums "Wake Up!" an. Es enthält elf Lieder, die Reden und Predigten des Papstes mit Musik vermischen. Franziskus ist darauf in englischer, spanischer, italienischer und portugiesischer Sprache zu hören. Die Musikstile reichen von Rock über Alternative bis hin zu Latino-Rhythmen. Das Album wird ab dem 27. November verkauft. Ein Teil der Einnahmen soll nach Herstellerangaben in einen Flüchtlingsfonds fließen.

wl/se (dpa, afp, kna)