1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Kriminalität

Tote bei Messerattacke in chinesischer Schule

28. April 2018

Ein 28-jähriger Mann hat in China neun Kinder an seiner ehemaligen Schule mit einem Messer erstochen und zwölf verletzt. Obwohl Waffenbesitz in China illegal ist, kommt es immer wieder zu Angriffen.

https://p.dw.com/p/2wpYw
China Polizei Symbolbild
Bild: picture-alliance/Imaginechina

Die Mittelschüler im Alter von zwölf bis 18 Jahren seien am Freitag auf dem Heimweg in der östlichen Provinz Shaanxi im Norden des Landes angegriffen worden. Das teilten die Behörden im Bezirk Mizhi mit. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen.

Karte China ENG

Als mögliches Tatmotiv nannte der Mann Hass. Er sei während seiner Schulzeit von Klassenkameraden gemobbt worden und "hasse" Schüler, sagte er den Behörden. Die verletzten Schüler befinden sich nach Behördenangaben in medizinischer Behandlung.

Waffenbesitz in China illegal

In China ist der Besitz von Waffen illegal. In den vergangenen Jahren gab es dennoch zahlreiche Messerattacken. Erst im Februar war eine Frau bei einem Angriff in einem Einkaufszentrum in Peking getötet worden, zwölf Menschen wurden verletzt. Im Juli 2017 waren zwei Menschen bei einer Attacke in einem Supermarkt im Süden Chinas umgekommen, neun wurden verletzt.

Auch an Schulen gibt es immer wieder tödliche Angriffe. 2016 hatte ein Mann in einer Schule zehn Kinder mit einem Messer verletzt, anschließend nahm er sich das Leben. 2014 erstach ein Mann in einer Schule, die seine Tochter nicht aufnehmen wollte, drei Kinder und einen Lehrer. Ein Jahr zuvor tötete ein Mann vor einer Schule in Shanghai zwei Verwandte und elf andere Menschen, darunter sechs Kinder.

Stärkere Sicherheitsvorkehrungen

In Folge dieser Angriffe verstärkten die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen an Schulen. Überdies wurden Forderungen laut, die Ursachen solcher Gewaltausbrüche genauer zu untersuchen.

In den vergangenen Jahrzehnten haben Gewaltverbrechen in China insgesamt zugenommen. In der Volksrepublik boomt die Wirtschaft, die Kluft zwischen Arm und Reich ist gewachsen. Laut wissenschaftlichen Studien häufen sich in China vermehrt psychische Störungen, was mit zunehmendem Stress im Berufsleben in Verbindung gebracht wird.

jmw/kle (dpa, afp, rtr)