Neuer Streit um die Falklandinseln
15. Juni 2012"Wir verlangen nicht mehr und nicht weniger als sich hinzusetzen und zu reden", sagte Argentiniens Präsidentin Christina Kirchner im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York. Großbritannien und Argentinien sprachen sich am Donnerstag gegenseitig den Anspruch auf die dünn besiedelten Falkland-Inseln ab. Argentiniens Staatschefin Kirchner war extra aus Buenos Aires angereist, um vor dem UN-Komitee für Entkolonialisierung ihre Forderungen vorzutragen.
Kein globales Monopoly
Aus London kam eine deutliche Antwort auf Kirchners Anspruch. Premierminister David Cameron betonte in der britischen Hauptstadt, die Inselgruppe werde gegen jede neue "Aggression" verteidigt. Verhandlungen über die Souveränität werde es "absolut" nicht geben. Es handele sich nicht um irgendein globales Monopoly-Spiel, bei dem Territorien zwischen Ländern hin und her geschoben würden.
Anfang der Woche hatte die Regierung der Falklandinseln eine Volksabstimmung über den politischen Status des umstrittenen Gebiets angekündigt. Das Referendum in der ersten Jahreshälfte 2013 soll Zweifel am Wunsch der Zugehörigkeit zu Großbritannien ausräumen. Laut Prognosen würde die Mehrheit der Falkländer sich dafür entscheiden, britisch zu bleiben.
Die argentinische Militärjunta hatte am 2. April 1982 einen Angriff auf die Falkland-Inseln gestartet und damit den Konflikt mit Großbritannien ausgelöst, bei dem fast 900 Soldaten starben. Der 74 Tage dauernde Krieg endete für das lateinamerikanische Land mit einer Niederlage.
Falkland-Öl facht das Streitfeuer an
Für Spannungen zwischen beiden Ländern sorgen auch die 1998 entdeckten Ölreserven der Falklandinseln. Trotz Kritik lateinamerikanischer Länder hatten britische Firmen im Februar mit Ölbohrungen begonnen. Die argentinische Präsidentin bezeichnete die Bohrungen als "illegal" und kündigte juristische Schritte an.
gb/fab (dpa/afp/rtr)