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Neuer Korruptionsskandal in Italien

12. Februar 2013

Der Chef des halbstaatlichen italienischen Rüstungskonzerns Finmeccanica ist wegen des Verdachts der Bestechung verhaftet worden. Schon sein Amtsvorgänger hatte wegen Unregelmäßigkeiten zurücktreten müssen.

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epa03580553 Carabinieri police seen at the seat of AgustaWestland plant in Samarate, Varese, northern Italy, 12 February 2013. Giuseppe Orsi, the chairman and executive director of Italy's state-controlled defence group Finmeccanica was arrested 12 February on charges of international corruption, local media said. Prosecutors suspect that the 51 million euros (68 million dollars) that Finmeccanica paid to Swiss-based intermediaries in 2010 to win a contract for the sale of 12 helicopters to India was, in fact, bribe money, some of which ended up in the hands of Italian politicians. Orsi, who was leading AgustaWestland at the time, had been under investigation in relation to the allegations since April, and has denied all the charges. His successor at the helicopter firm, Bruno Spagnolini, was placed under house arrest 12 February. Magistrates also asked Swiss authorities to extradite the two intermediaries involved in the affair. EPA/MATTEO BAZZI +++(c) dpa - Bildfunk+++
Italien Korruption AugustaWestlandBild: picture-alliance/dpa

Finmeccanica-Chef Giuseppe Orsi sitzt vorerst hinter Gittern. Die zuständige Staatsanwaltschaft befürchte, der Rüstungsmanager könne andernfalls Beweise vernichten, berichtet die Nachrichtenagentur Radiocor. Die Ermittler werfen Orsi vor, beim Verkauf von zwölf Hubschraubern an die indische Regierung insgesamt 51 Millionen Euro Bestechungsgeld gezahlt zu haben.

Das Geld sei an Schweizer Mittelsmänner gezahlt worden und, so der Verdacht, anschließend in die Taschen italienischer Politiker geflossen. Das Geschäft hatte ein Volumen von 572 Millionen Euro. Zu dieser Zeit leitete Orsi den Hubschrauber-Hersteller AgustaWestland, eine Tochtergesellschaft von Finmeccanica.

Finmeccanica Chairman and Chief Executive Officer Giuseppe Orsi poses for photographers during a convention in Rome in this December 18, 2012 file photo. Italian police on February 12, 2013, arrested Orsi in a corruption probe centred on the sale of helicopters to the Indian government. REUTERS/Remo Casilli (ITALY - Tags: POLITICS BUSINESS CRIME LAW)
Verhaftet: Finnmeccanica-Chef Giuseppe OrsiBild: Reuters

Das Land wird von Korruptionsskandalen eingeholt

Berlusconi will zurück an die Macht!

Der Rüstungskonzern Finmeccanica ist einer der größten Arbeitsgeber Italiens, er beschäftigt weltweit etwa 70.000 Mitarbeiter. Als größter Aktionär hält der italienische Staat 30,2 Prozent der Unternehmens-Anteile. Orsis Vorgänger als Chef der Finmeccanica hatte seinen Sessel räumen müssen, weil er Kassen mit Schwarzen Geldern geführt hatte.

In Italien wird am 24. und 25. Februar ein neues Parlament gewählt. So werfen die oppositionellen Kommunisten der Regierung Monti bereits vor, als Hauptaktionär des Rüstungskonzerns den Skandal mitzuverantworten. Bei den Wahlen in der übernächsten Woche tritt auch der in zahlreiche Korruptionsskandale verwickelte ehemalige Ministerpräsident Berlusconi wieder an.

dk/rb (rtr/dpa/afp)