Neue Hoffnung für Zivilisten in Aleppo
19. Dezember 2016Zehntausende Menschen halten sich im von Regierungstruppen belagerten Osten Aleppos auf - bei winterlichen Temperaturen und unter großen Entbehrungen. Die vereinbarte Evakuierung kam übers Wochenende ins Stocken, scheint jetzt jedoch wieder in Gang zu kommen: Die syrische Armee erlaubte einem Konvoi aus fünf Bussen und mindestens einem Krankenwagen, das umkämpfte Gebiet zu verlassen. Nach Angaben der türkischen Hilfsorganisation IHH befanden sich in den Fahrzeugen, die mittlerweile im westlich gelegenen Raschidin ankamen, rund 400 Menschen.
Auch aus den von Rebellen belagerten Orten al-Fua und Kafraja im Nordwesten des Landes fuhren rund zehn Busse mit ersten Zivilisten.
Am Sonntag hatte sich der Abtransport Tausender Menschen aus Aleppo - trotz einer entsprechenden Vereinbarung - zunächst verzögert. Grund dafür war offensichtlich ein Angriff auf einige Busse in der Nachbarprovinz Idlib.
Harte Verhandlungen im Sicherheitsrat
Der UN-Sicherheitsrat wird nach Angaben von Diplomaten voraussichtlich an diesem Montag über eine Resolution zur Entsendung von Beobachtern nach Aleppo abstimmen. Eigentlich sollte dies schon am Sonntag geschehen. Die Abstimmung in New York musste jedoch verschoben werden, nachdem Russland einen von Frankreich eingebrachten Resolutionsentwurf als "Desaster" bezeichnet hatte.
Nach Angaben des französischen UN-Botschafters François Delattre konnten sich die 15 Länder im Sicherheitsrat mittlerweile aber auf einen Kompromiss-Text verständigen, den der russischer UN-Botschafter Witali Tschurkin als "gut" bewertete. US-Botschafterin Samantha Power erwartet nach eigenen Angaben eine einstimmige Verabschiedung des Textes im Sicherheitsrat.
wa/pab (dpa, afp, rtr)