Neue Hilfslieferungen für den Jemen
11. April 2015Das Flugzeug des Roten Kreuzes ist am Samstag in der Hauptstadt Sanaa gelandet. Neben medizinischen Hilfsgütern hatte es auch Stromgeneratoren, Zelte und Ausrüstung zur Wasseraufbereitung an Bord. Bereits am Freitag waren erste Lieferungen mit jeweils 16 Tonnen Medikamenten im Jemen eingetroffen.
Doch die Hilfsgüter des Roten Kreuzes und des UN-Kinderhilfswerks UNICEF sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wegen der anhaltenden Kämpfe in weiten Teilen des Landes wird die medizinische Versorgung immer problematischer. Sowohl beim medizinischen Personal als auch bei Medikamenten gibt es Engpässe. Und teilweise werden an manchen Orten auch schon Lebensmittel, Trinkwasser und Benzin knapp. Die Vereinten Nationen hatten wegen dieser Entwicklung am Freitag eine sofortige humanitäre Kampfpause gefordert.
Iranische Offiziere verhaftet
Im Jemen liefern sich schiitische Huthi-Rebellen und verbündete Armeeeinheiten seit Wochen heftige Kämpfe mit den Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Hadi musste im Februar aus der Hauptstadt Sanaa nach Aden fliehen. Als auch die Hafenstadt im Süden von den Huthi-Rebellen angegriffen wurde, flüchtete der Präsident nach Saudi-Arabien. Auf sein Drängen hin starteten mehrere verbündete arabische Staaten Luftangriffe auf Stellungen der Huthi. Zuletzt bombardierten saudi-arabische Kampfflugzeuge die Militärakademie in Sanaa. Dabei sollen auch Zivilisten getötet worden sein.
Experten führen den raschen militärischen Erfolg der Huthi auf eine Unterstützung aus dem Iran zurück. Dieser hatte jedoch immer bestritten, mit den Rebellen in Verbindung zu stehen. Auch die Huthis erklärten, es gebe keine Hilfe aus Teheran.
Dennoch gelang es regierungstreuen Militärs am Samstag offenbar, zwei iranische Offiziere festzunehmen. Die beiden Männer wurden an verschiedenen Orten im Jemen aufgegriffen und sollen einer Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden angehören.
Proteste gegen Saudi-Arabien
Dass die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Iran, Jemen und Saudi-Arabien momentan äußerst angespannt ist, zeigte sich am Samstag auch in Teheran. Bei einer Protestaktion vor der saudi-arabischen Botschaft kam es zu Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Zuvor hatte der iranische oberste Führer Ajatollah Ali Chamenei Saudi-Arabien vorgeworfen, mit seinen Luftangriffen auf die Huthi-Rebellen Völkermord zu betreiben.
djo/pg (afp, dpa, rtr)