Neue Gaspipeline im Mittelmeer rückt näher
22. Dezember 2019Zypern, Griechenland und Israel werden am 2. Januar ein Abkommen für den Bau der Mittelmeer-Gas-Pipeline Eastmed unterzeichnen. Dies teilte das Büro des griechischen Regierungschefs Kyriakos Mitsotakis in Athen mit. Die Vereinbarung soll demnach in der griechischen Hauptstadt von Premier Kyriakos Mitsotakis, dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu, dem zyprischen Präsidenten Nikos Anastasiades sowie einem Vertreter Italiens unterschrieben werden.
Sechs Milliarden Euro-Projekt
Über die 2100 Kilometer lange Pipeline Eastmed, die in bis zu 3000 Meter Tiefe durch das Mittelmeer verlaufen soll, will Israel von 2025 an Erdgas nach Europa liefern. Die Kosten könnten sich auf mehr als sechs Milliarden Euro belaufen. Die Pipeline soll von Israel nach Zypern und von dort aus nach Kreta über das griechische Festland bis nach Italien reichen.
Das von den USA unterstützte Projekt hat neben der wirtschaftlichen und energiepolitischen auch eine starke geopolitische Dimension im von Krisen geprägten östlichen Mittelmeerraum. Es ist, wie die Beteiligten immer wieder betonen, eine Allianz der "drei demokratischen Staaten am östlichen Mittelmeer" - soll heißen, des einzig möglichen Verbunds in einer Region voller Konflikte.
Nur sechs Tage nach der Vertragsunterzeichnung, am 8. Januar, wird eine weitere Gasleitung im östlichen Mittelmeer den Betrieb aufnehmen. Dann geben Kremlchef Wladimir Putin und sein türkischer Kollege Erdogan in der Türkei den Startschuss für die Pipeline Turkish Stream. Sie soll künftig die Südflanke Europas mit Gas versorgen.
kle/haz (dpa, ape, afpe)