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Neue Boliden begeistern die Piloten

28. Februar 2017

Breit, brachial, beeindruckend: Schon nach den ersten Tests vor der neuen Saison schwärmen die Formel-1-Piloten von ihren neuen Autos - und es ist klar, dass es auf den Strecken mehr Spektakel geben wird.

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Spanien | Formel 1 2017 - Testfahrten Barcelona
Bild: picture-alliance/ATP/E. Alonso

Beim ersten Blick in den Rückspiegel gab es für Nico Hülkenberg noch eine kurze Schrecksekunde. "Wenn du auf der Strecke bist, denkst du, da kommt ein Lkw vorbei", sagte der Renault-Pilot nach der ersten Ausfahrt in seinem neuen Formel-1-Boliden: "Das sieht einfach brachial aus, sehr maskulin und schon groß und massiv." Damit fasste der 29-Jährige kurz und knapp zusammen, was nach dem ersten Testtag in Barcelona wohl alle Kollegen dachten: Durch drastische Regeländerungen hat sich das Aussehen der Autos geändert, ihre höhere Geschwindigkeit verspricht jede Menge Action. "Wir müssen uns vielleicht bei den Fans entschuldigen, dass sie in den letzten fünf, sechs Jahren so furchtbare Autos ertragen mussten", sagte Ex-Weltmeister Fernando Alonso.

Hamiltons silberne Bestie

Breitere Reifen, wuchtigere Chassis, aggressiver Look - die von den neuen Aerodynamik- und Reifen-Reglements verursachten Neuerungen kommen an. "Es ist eine Bestie", sagte der dreimalige Champion Lewis Hamilton über seinen neuen Boliden. Der Brite wird nach dem freiwilligen Abgang von Weltmeister Nico Rosberg der Gejagte sein. Nach drei Jahren Silberpfeil-Dominanz sollen die Neuheiten an den Autos endlich wieder für mehr Spannung und Konkurrenzkampf sorgen. "Uns muss man erst mal schlagen", spuckte Hamilton dennoch forsche Töne und konnte sich auch einen Kommentar zur Konkurrenz nicht verkneifen: "Unser Auto sieht fantastisch aus, tausend Mal besser als alle anderen."

Formel 1 | Grand Prix Abu Dhabi | Lewis Hamilton
Bleibt Mercedes die dominierende Marke? Dreifach-Weltmeister Lewis Hamilton hätte sicher nichts dagegenBild: Getty Images/M. Thompson

Für den Briten und seine Verfolger wird sich im Cockpit einiges verändern. Die Geschwindigkeiten in den Kurven werden durch mehr Abtrieb höher, die neuen Reifen nutzen sich langsamer ab und die Fahrer werden körperlich mehr beansprucht. "Es wird insgesamt viel physischer, mehr Kräfte wirken auf den Körper, und es wird schwerer, den Kopf oben zu halten", sagte Hamilton.

Schneller - und schwieriger zu überholen

Die Fans können sich zudem auf schnellere Rundenzeiten freuen. Hamilton war bei den Testfahrten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya schon deutlich flotter als im Qualifying 2016, als er auf die Pole Position raste. "Ich glaube, wir werden sogar noch deutlich schneller werden, als wir jetzt sind. Da wird noch viel mehr kommen", sagte Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo. Alonso stimmt dem zu: "Man kann die Autos jetzt noch mehr ans Limit bringen. Das freut mich."

Die Fahrer hätten durch ihren eigenen Stil zwar weiterhin Einfluss, doch es kommt mehr denn je auf das technische Gesamtpaket an. "Man braucht jetzt vor allem jede Menge Power", sagte Alonso. Das könnte wieder ein Vorteil für die zuverlässigen und in den Vergangenheit überlegenen Mercedes-Motoren sein.

Eine ganz neue Herausforderung wird jedoch das Überholen. "Wir müssen noch abwarten, aber meiner Meinung nach wird das schwieriger", sagte Routinier Felipe Massa. Gerade auf engen Stadtkursen wie in Monaco oder Singapur wird es durch die breiteren Autos deutlich enger, das Risiko steigt. Die Piloten freuen sich trotzdem darauf.

asz/sw (sid)