Naturkatastrophen - hunderttausende Tote
Warnsysteme gibt es viele, doch oft erreichen Unwetterwarnungen die Betroffenen nicht rechtzeitig - mit verheerenden Folgen. In Japan beraten die UN darüber, wie die Katastrophenvorsorge verbessert werden kann.
Taifun Haiyan wütet auf den Philippinen
Mit Böen von bis zu 380 Kilometern in der Stunde fegt der Taifun Haiyan im November 2013 als einer der stärksten je gemessenen Stürme aller Zeiten über die Philippinen. Mehr als 6200 Menschen sterben. Die Philippinen haben versucht, daraus zu lernen: In gefährdeten Regionen stehen stabile Häuser und auch die rechtzeitige Evakuierung soll möglich sein.
Chaos für Jahrzehnte
Mehr als 15.000 Menschen sterben bei der schwersten japanischen Katastrophe im März 2011. Einem starken Erdbeben folgt ein Tsunami. Der Super-GAU im an der Küste gelegenen Atomkraftwerk Fukushima wird zum Desaster. Große Landstriche sind nuklear verseucht. Es folgt kein Atomausstieg, sondern verschärfte Sicherheitsauflagen. Drei aktive Reaktoren stehen in einer dicht besiedelten Erdbebenzone.
Flutkatastrophe in Pakistan
Am 29. Juli 2010 steigt das Wasser des Swat-Flusses in Pakistan so hoch, dass viele Häuser zerstört oder von den Wassermassen ganz weggerissen werden. Eine riesige Katastrophe für den zudem auch noch erdbebengefährdeten Norden Pakistans, denn Hochwasserschutz und Frühwarnsysteme gibt es zunächst nicht. Weil staatliche Hilfe fehlt, installieren Hilfsorganisationen ein Erdbeben-Frühwarnsystem.
Gefahrenregion "Pazifischer Feuerring"
Im Februar 2010 erschüttert eines der stärksten Erdbeben die Küste Chiles. Dann folgt ein Tsunami. Die Behörden hatten über ein Frühwarnsystem für alle Küstenorte bis hinauf nach Peru die Bevölkerung alarmiert. Trotz der Sicherheitsvorkehrungen sterben 800 Menschen. Chile ist besonders Erdbeben-gefährdet, da es am "Pazifischen Feuerring" liegt, in dem sich 90 Prozent der Beben weltweit ereignen.
Bis heute drohen Gefahren
Der Januar 2010 brachte den Menschen im Karibikstaat Haiti die Katastrophe. Bei einem Erdbeben der Stärke 7,0 starben mehr als 220.000 Menschen, weit über eine Million Haitianer wurde obdachlos. Haitis Behörden schaffen es nicht, Erdbebenwarnungen an alle Betroffenen weiterzugeben. Aufgrund der Entwaldung und der tropischen Verwitterung drohen dem Land bis heute starke Erdrutsche.
Naturkatastrophe von Menschen ausgelöst?
Bei einem Erdbeben in der südchinesischen Provinz Sichuan am 12. Mai 2008 sterben 80.000 Menschen, darunter tausende Schulkinder in ihren Klassen. Das Epizentrum liegt viele Kilometer unter der Erde nahe einer Großstadt. In den folgenden Jahren ereignen sich mehrere Beben. Experten machen den großen Druck verantwortlich, der durch das schnelle Befüllen des nahen Zipingpu-Stausees entstand.
Zyklon "Nargis" in Myanmar
Der Zyklon "Nargis" fegt 2008 in einer Mai-Nacht über die Südküste Myanmars hinweg. Das tiefliegende Irrawaddy-Delta - so groß wie Österreich - wird durch hohe Flutwellen zerstört. Einwohner berichten später, dass es kaum Schutzmöglichkeiten gab. 140.000 Menschen sterben. Nach der Katastrophe hält die Not an: Die Militärjunta blockiert wochenlang die Lieferung internationaler Hilfsgüter.
Erdbeben erschüttert Kaschmir
Das Beben in der Nähe der Stadt Muzaffarabad (Pakistan) verwüstet im Oktober 2005 eine Region von mehr als 30.000 Quadratkilometern und reicht bis nach Indien. In der dichtbesiedelten Gegend sterben 84.000 Menschen. Zwei Nachbeben und sintflutartige Regenfälle erschweren die Versorgung der Überlebenden. Nach der Katastrophe bauen internationale Hilfsorganisationen ein Frühwarnsystem auf.
Wertvolle Stunden verloren
Ein Beben der Stärke 9,1 im Indischen Ozean löst am 26. Dezember 2004 gewaltige Flutwellen aus. Sie treffen besonders die Küsten von Indonesien, Sri Lanka, Indien und Thailand. Acht Minuten nach dem Beben erkennen US-Forscher das gewaltige Ausmaß. Stunden später sterben 230.000 Menschen ahnungslos. 2005 beginnt der Aufbau eines Frühwarnsystems, der Katastrophenschutz gilt noch als unzureichend.
Jahrhundertsommer in Europa
Der Sommer 2003 ist für Europa außergewöhnlich: Im August steigen die Temperaturen über 47,5 Grad. Dieser Hitzerekord ist eine der größten Naturkatastrophen des Kontinents: Es gibt über 70.000 Tote, viele Waldbrände, ausgetrocknete Flüsse und verdorrte Felder. Klimaexperten warnen, dass wegen der globalen Erderwärmung Extremphänome wie Dürre, Orkane oder Dauerregen zunehmen.