New Yorks Generalstaatsanwalt tritt zurück
8. Mai 2018Nachdem mehrere Ex-Partnerinnen dem Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates New York vorwarfen, Gewalt angewendet und sie bedroht zu haben, reagierte Schneiderman schnell. Nach wenigen Stunden und einer entsprechenden Forderung von Gouverneur Andrew Cuomo kündigte er seinen Rücktritt an. Zwar stünden die schwerwiegenden Vorwürfe, die in dem Magazin "New Yorker" gegen ihn erhoben worden seien, nicht mit seiner Arbeit im Zusammenhang, so der 63-Jährige in einem Statement. Sie hinderten ihn jedoch daran, seine Aufgabe "in dieser kritischen Zeit" wahrzunehmen.
Geschlagen, gewürgt, bedroht?
Schneiderman bestreitet die Vorwürfe seiner Ex-Partnerinnen. Dem "New Yorker" teilte er mit, lediglich "Rollenspiele und andere einvernehmliche sexuelle Handlungen" vorgenommen zu haben. "Ich habe nie jemanden angegriffen. Ich habe nie nicht-einvernehmlichen Sex gehabt. Das wäre eine Linie, die ich nicht überschreiten würde."
Dagegen behaupten die vier Frauen, sie seien Opfer körperlicher Gewalt durch den Juristen geworden. Er soll sie unter anderem - oft nach Alkoholkonsum - geschlagen haben. Zwei von ihnen äußerten sich anonym. Zwei der Frauen sprechen von Körperverletzung. Sie hätten sich in medizinische Behandlung begeben, nachdem er sie hart ins Gesicht geschlagen und gewürgt habe.
Schneiderman, der der Demokratischen Partei angehört, ist seit Ende 2010 New Yorks Generalstaatsanwalt. Bislang war er als Verfechter der #MeToo-Debatte bekannt. Erst im Februar verklagte er die Produktionsfirma Weinstein Company des einstigen Hollywood-Moguls Harvey Weinstein, weil sie es versäumt habe, Angestellte trotz deren Beschwerden vor sexuellen Übergriffen Weinsteins zu schützen. Diesen Herbst hätte Schneiderman zur Wiederwahl für das Amt des Staatsanwalts im Bundesstaat New York gestanden.
ie/rb (rtr, dpa, afp)