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Gesellschaft

Langeoog ein Spielzeugparadies

5. Januar 2017

"Ostern auf Langeoog", kommentiert die Polizei: An den Strand der ostfriesischen Insel sind Hunderttausende sogenannter Überraschungseier gespült worden.

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Großes Eiersammeln auf Langeoog
Großes Eiersammeln auf LangeoogBild: picture-alliance/dpa/K. Kremer

Die Kapseln aus Plastik verteilten sich kilometerweit über den Sandstrand der Nordseeinsel. Nach Angaben des Norddeutschen Rundfunks (NDR) stammen die Ü-Eier vermutlich von einem Frachtschiff der dänischen Reederei Maersk, der am Mittwoch in einem Sturm fünf Container verloren hatte.

 Dank der Luftblasen in den noch nicht mit Schokolade überzogenen Eierkapseln seien diese aus den beschädigten Containern an die Wasseroberfläche gestiegen und an den Strand gespült worden, teilte die Wasserschutzpolizei in Wilhelmshaven mit.

Kinder an den Strand

Wie Thomas Pree, Marketingleiter des Tourismusservice Langeoog, der Nachrichtenagentur AFP erzählte, sammelten Touristen und Insulaner massenhaft Ü-Eier "für den Eigenbedarf". Dies habe die Menge des Strandguts aber nur unwesentlich verringert. Insel-Bürgermeister Uwe Garrels rief deshalb zu einer großen Sammelaktion auf. Auch die Kinder des Kindergartens helfen mit.

"Große Umweltbelastung"

Es soll verhindert werden, das die Kapseln zurück in die Nordsee gespült und von Meerestieren verschluckt werden, so der NDR. "Das ist nicht mehr lustig, sondern eine große Umweltbelastung und höchst schädlich für Tiere", betonte Garrels.

Tourismusexperte Pree teilte mit, am Donnerstagnachmittag sei ein großer Teil des etwa zwei bis drei Kilometer langen betroffenen Strandabschnitts bereits "sauber". Teilweise lägen die Eier aber noch "wie ein Teppich" im Sand. Aber auch aus einem anderen Grund können die Inselbewohner die Beine noch nicht hochlegen. Denn jetzt werden auch massenweise Lego-Steine an den Strand geschwemmt. "Außerdem treiben auch Unmengen von Plastiktüten und weiteren Verpackungen an, teilte Garrels mit.

Abholbereit: Säcke mit aufgesammelten Eiern
Abholbereit: Säcke mit aufgesammelten Eiern Bild: picture-alliance/dpa/K. Kremer

Laut NDR hatte der Bürgermeister zunächst befürchtet, das Aufsammeln des Strandgutes könnte als Diebstahl gelten und zu Ärger mit dem Zoll führen. Diese Sorge sei aber zweitrangig, so der parteilose Insel-Chef. Der rechtmäßige Besitzer könne die Ü-Eier gerne abholen.

Der sitzt vermutlich in Russland, denn in den Kapseln befinden sich neben Tierfiguren Zettelchen in kyrillischer Schrift. Keine guten Aussichten für tausende russische Kinder auf ein fröhliches Ostereiersuchen.

wl/SC (dpa, afp)