Mutmaßlicher deutscher Großbetrüger in USA gefasst
28. Juli 2012Eine Trunkenheitsfahrt im Februar vergangenen Jahres führte die US-Polizei auf die Spur des mutmaßlichen Millionenbetrügers aus Deutschland. wie die Polizei in Las Vegas mitteilte. Der 51-Jährige hatte sich mehrere Jahre lang dem Zugriff der Behörden entzogen, nun konnte er mithilfe des verglichenen Fingerabdrucks festgenommen werden.
Über 3.500 Anleger betroffen
Der Verdächtige soll mit Investment-Schwindel zwischen Juni 2003 und Dezember 2004 über 3.500 Anleger in Deutschland, Österreich und der Schweiz um mehr als 100 Millionen Dollar betrogen haben. Dafür benutzte er eine Marketingfirma mit Sitz im US-Staat Florida. Sobald das Geld in den USA angekommen war, verloren die Investoren den Zugriff auf die Mittel.
Im Dezember 2007 wurde gegen E. in Mannheim und Hamburg ein Haftbefehl wegen Betrugs ausgestellt. Auch Interpol suchte nach dem Deutschen. Die Festnahme von E. sei "ein wichtiger Schritt", um der Gerechtigkeit in Deutschland Genüge zu tun, sagte der Direktor der US-Einwanderungs- und Zollbehörde, John Morton. Im Falle eines Schuldspruchs drohen ihm demnach bis zu 20 Jahre Haft.
Rund 1.000 Kunstwerke sichergestellt
Der mutmaßliche Betrüger, der in den USA die Namen Joseph Miller und Joseph Walter benutzt habe, sei "sehr versiert im Verbergen seiner wahren Identität" gewesen, sagte der Polizeibeamte Bill Cassell zu der bereits am Mittwoch erfolgten Festnahme. Die Auslieferung des Verdächtigen an Deutschland werde vorbereitet. "Wir ermitteln, ob Herr E. in kriminelle Aktivitäten in Las Vegas verwickelt war", sagte Cassell weiter.
Das FBI und die örtliche Polizei stellten auch 1.000 Kunstwerke sicher, die E. in einer Lagerhalle außerhalb von Las Vegas aufbewahrt hatte. FBI-Agent Patrick Turner sagte, mit den beschlagnahmten Vermögenswerten könnten die mutmaßlichen Opfer von E. entschädigt werden.
GD/wl (dapd, afp)