Mutmaßliche Brandstifter festgenommen
14. November 2019Feuerwehrleute waren nach Angaben der Polizei bei einem Einsatz zur Rettung eines Gleitschirmfliegers aus einem Baum nahe Wollongong 80 Kilometer südlich von Sydney auf einen jungen Mann aufmerksam geworden, der soeben einen Buschbrand entfacht hatte. Das Feuer sei umgehend gelöscht worden, da die Flammen nur einen kleinen Bereich erfasst hatten.
Ein weiterer mutmaßlicher Brandstifter sei am Mittwochabend gefasst worden, nachdem die Besatzung eines Armeehubschraubers bei einem Mann verdächtiges Benehmen im Royal National Park bei Sydney beobachtet hatte. Die Soldaten unterstützten laut Zeitungsberichten die Polizei bei der Suche nach dem Mann, der sich vor den Beamten versteckt hatte.
Nach Ansicht der Behörden sind einige der zahlreichen Buschbrände absichtlich gelegt worden. In den Bundesstaaten New South Wales und Queensland sind bereits mehrere Tausend Quadratkilometer Buschland verbrannt. Beide Regionen haben den Notstand ausgerufen. An Teilen der auch bei Touristen beliebten Ostküste wurden am Mittwoch Evakuierungen angeordnet.
Leiche gefunden
Die Zahl der Todesopfer durch die Brandkatastrophe ist mittlerweile auf mindestens vier gestiegen. Die Polizei in New South Wales teilte mit, dass bei Löscharbeiten in der Stadt Kempsey, rund 100 Kilometer nördlich von Sydney, die Leiche eines seit einigen Tagen als vermisst geltenden Mannes entdeckt worden sei.
Westküste bangt
Die Situation im Osten Australiens scheint sich nach Auskunft von Wetterexperten etwas zu entspannen, doch dem Westen stehen extrem heiße Tage bevor. Meteorologen rechnen demnach in der Region um Port Hedland, den weltgrößten Umschlagplatz für Eisenerz, mit Temperaturen von mehr als 43 Grad Celsius - im Schatten.
Sorgen bereitet den Behörden unter anderem ein Feuer in den Vororten der Stadt Karratha, einer der führenden Gasförderanlagen an der Westküste.
Buschfeuer sind in den heißen und trockenen Sommern Australiens üblich. In diesem Jahr hat aber die Wildheit und vor allem das frühe Ausbrechen schon im Frühling auf der Südhalbkugel viele Australier überrascht.
mak/bru (dpa, New South Wales Police)