Musiker, Schauspieler, Identifikationsfigur: Marius Müller-Westernhagen
Marius Müller-Westernhagen erhält 2017 den Echo für sein Lebenswerk. Vom Skandal-Musiker zum "Armani-Rocker": Wir zeigen Stationen seiner beeindruckenden Karriere.
Einfach nur "Westernhagen"
Marius Müller-Westernhagen kann auf eine beachtliche Karriere zurückblicken: Seit 55 Jahren im Schauspielgeschäft, nach über 40 Jahren mit rund 11,2 Millionen verkauften Platten einer der erfolgreichsten deutschen Musiker aller Zeiten. Für sein Lebenswerk wird er nun mit dem Musikpreis Echo geehrt.
Früh übt sich
Das erste Mal vor der Kamera stand Westernhagen bereits im zarten Alter von 14 Jahren für den TV-Film "Die höhere Schule". Mit einer klassischen Gesangsausbildung und selbst beigebrachtem Gitarrenspiel ging er wenig später auch erste Schritte in der Musikwelt. Seine erste Band "Harakiri Whoom" erlangte Ende der 1960er Jahre lokale Berühmtheit in der Düsseldorfer Musikszene.
"Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz"
Mit ironisch-derben Songtexten über Dicke ("Dicke schwitzen wie die Schweine"), die RAF und Bayern ("Gebt Bayern zurück an die Bayern, sonst ist bald ganz Deutschland versaut") provozierte Westernhagen immer wieder Skandale - zum Vergnügen seiner größer werdenden Fan-Gemeinde. Das Album "Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz" (1978) hat - nach anfänglich nur mäßigem Erfolg - mittlerweile Kult-Status.
Schauspielerischer Durchbruch
Mit seiner Rolle als sprücheklopfender Verlierer Theo im Film "Theo gegen den Rest der Welt" (1980) gelang Westernhagen der endgültige Durchbruch als Schauspieler - verfestigte damit aber auch erstmal sein Krawall-Image. 2,5 Millionen Zuschauer sahen den Streifen im Kino. An diesen Erfolg konnte er in weiteren Filmen nicht mehr anknüpfen - also hing er seine Schauspiel-Karriere an den Nagel.
Rocker im Designer-Anzug
Westernhagen kann auch gefühlvoll: Mit Balladen wie "Lass uns leben" und "Freiheit", eine Hymne der deutschen Wiedervereinigung 1989, zeigte der wandlungsfähige Musiker auch seine tiefgründige Seite. Und vollzog einen Image-Wechsel hin zum "Armani-Rocker" - so von seinen Kritikern genannt, weil er begann, sich für die Bühne schick zu machen.
Engagement gegen Rassismus
Auch wenn es um Politik geht, kann er nicht die Klappe halten: 1999 setzte sich Westernhagen mit anderen Promis für eine Reform des Staatsbürgerschaftsrechts ein. Und auf einem Konzert in Dresden warb er 2015 für die Aufnahme von Flüchtlingen. Für sein gesellschaftspolitisches Engagement bekam der Musiker vom einstigen Bundeskanzler Gerhard Schröder das "Bundesverdienstkreuz am Bande" verliehen.
"Ganz allein krieg ich’s nicht hin"
Sein Privatleben sorgte 2014 für Schlagzeilen: Nach über 25 Jahren gab Marius Müller-Westernhagen die Trennung von seiner Ehefrau Romney (abgebildet) bekannt. Die neue Frau an seiner Seite ist die 30 Jahre jüngere südafrikanische Sängerin Lindiwe Suttle. Sie unterstützt ihn auch auf der Bühne als Backgroundsängerin.