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Mordserie auf Zypern - Mädchen tot gefunden

13. Juni 2019

Taucher haben in einem See auf Zypern das siebte Opfer eines Serienmörders geborgen: ein sechsjähriges Mädchen, versenkt in einem beschwerten Koffer. Die Mordserie erschüttert auch die Politik auf der Mittelmeerinsel.

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Mordserie auf Zypern
In einem Baggersee südöstlich der Hauptstadt Nikosia wurde des mutmaßlich letzte Opfer gefundenBild: picture-alliance/dpa/P. Christou

Die Polizei vermutet, dass das Mädchen das letzte Opfer ist. Sieben Taten hat ein 35-jähriger Hauptmann der zyprischen Nationalgarde bei der Polizei gestanden. Fast zwei Monate dauerte die Suche nach Leichen.

Die Mordserie ist für die Mittelmeerinsel beispiellos. Seit 2016 soll der mutmaßliche Täter unentdeckt gemordet haben - und das sei auch der Untätigkeit der zyprischen Behörden geschuldet, kritisieren viele. Bei den Opfern handelt es sich um fünf Haushaltshilfen aus Asien und Rumänien, von denen zwei jeweils eine Tochter im Alter von sechs beziehungsweise acht Jahren hatten.

Mordserie auf Zypern
Die Bergungstrupps konnten nur mit Spezialgerät arbeiten, da die Gewässer verseucht sindBild: picture-alliance/dpa/P. Christou

Den Behörden wird vorgeworfen, sie hätten frühzeitige Vermisstenmeldungen ignoriert, weil es sich bei den Ausländerinnen um "Menschen zweiter Klasse" gehandelt habe. Wegen des Falls trat der zyprische Justizminister im Mai zurück, der Polizeichef wurde gefeuert. Wiederholt demonstrierten wütende Menschen vor dem Präsidentenpalast.

Am 14. April waren Touristen in einer verlassenen Erzgrube auf die erste Leiche gestoßen, erst dann nahm der Fall an Fahrt auf. Nur fünf Tage später wurde der Karrieresoldat festgenommen - die Beamten waren ihm auf die Spur gekommen, weil er über das Internet Kontakt zum ersten gefundenen Opfer und auch zu weiteren vermissten Frauen gehabt hatte. Anschließend wurden weitere Leichen in zwei Baggerseen gefunden.

Zypern Protest in Nikosia
Demonstranten legten sich im Mai aus Protest vor dem Präsidentenpalast auf die Straße Bild: picture alliance/AP Photo/P. Karadjias

Die Suche gestaltete sich schwierig: Die Baggerseen sind mit Chemikalien verseucht, sodass die Taucher nur mit Spezialausrüstung arbeiten können. Die Sicht beträgt nicht einmal einen halben Meter. Dass die Taucher nun nach Wochen fündig wurden, sorgt deshalb auch für Erleichterung - in der Hoffnung auf ein Ende des Grauens. Angebliche Aussagen des Mannes, die in Boulevardmedien kursierten, lassen aber offen, ob er weitere Menschen umgebracht hat.

ust/mak (dpa, ap, afp)